Fælledby: Eine Stadt im Gleichgewicht mit der Natur

Nicht weit vom Zentrum Kopenhagens entfernt wird mit dem Projekt Fælledby eine ehemaliges Deponiegelände in ein Modell für nachhaltiges Wohnen verwandelt. Hier werden die Bedürfnisse der Menschen mit großem Engagement für die natürliche Umwelt in Einklang gebracht.
Nicht weit vom Zentrum Kopenhagens entfernt verwandelt das Projekt Fælledby eine ehemaliges Deponiegelände in ein Modell für nachhaltiges Wohnen, bei dem die Bedürfnisse der Menschen mit denen der Natur mit großem Engagement in Einklang gebracht werden. Fælledby ist der Versuch eines Wohnmodells, bei dem die Natur im Mittelpunkt steht, es entsteht so ein neues Stadtviertel entsteht, das den Anforderungen an eine wachsende Stadt gerecht wird. Zudem wurde auf eine Förderung der lokalen Biodiversität Wert gelegt. Das Viertel verbindet traditionelle städtische und ländliche Siedlungstypologien aus Dänemark. Entstehen wird eine Hybridsiedlung, die die Stadt und ihre natürliche Umgebung in Einklang bringt. Fælledby wird in mehreren Phasen entwickelt. Ausgehend von drei getrennten zentralen Punkten, die den großen Rahmen des Viertels bilden, wird das Viertel nach außen wachsen. Dieses Streusiedlungskonzept wird den Bewohner:innen einen optimalen Zugang zur Natur bieten und die organische Integration der Landschaft in das Projekt ermöglichen.
Bei dem in Zusammenarbeit mit Biolog:innen und Umweltingenieur:innen vom Ingenieurbüro MOE entwickelte Projekt bleiben 40 Prozent des 18,1 Hektar großen Areals als unbebauter Lebensraum für die lokale Flora und Fauna erhalten. Grünkorridore beziehen die Landschaft der Umgebung in den Masterplan ein und unterteilen Fælledby in drei kleinere Enklaven. Diese Korridore ermöglichen den Bewohner:innen einen verbesserten und direkten Zugang zur Natur, vor allem aber kann sich die Tierwelt des "Amager Fælled" dadurch ungehindert auf dem Areal bewegen.
Die natürliche Umgebung spiegelt sich im Landschaftsbau und der Architektur des Projekts Fælledby wider: In die Wände der Häuser werden kleine Nester für Singvögel und Fledermäuse eingebaut, neue Teiche im Zentrum jedes der drei Siedlungskerne von Fælledby bieten einen Lebensraum für Frösche und Salamander, und neue Blumenwiesen in den Gemeinschaftsgärten werden Schmetterlinge anlocken. Ein reduzierter Straßenquerschnitt und Tiefgaragen auf dem Gelände werden den Verkehr und die Sichtbarkeit von Fahrzeugen zurückdrängen, sodass die Natur im Mittelpunkt steht.
Bauen mit Holz
Fælledby wird komplett aus Holz gebaut mit dem Ziel, die Emissionen und seine Auswirkungen zu mindern.
Verglichen mit alternativen Baustoffen wie Stahl oder Beton bindet und speichert Holz während seines Wachstums CO2 – als Baumaterial betrachtet entfernt es bei seiner Produktion also aktiv CO2 aus der Atmosphäre. Fælledby ist das jüngste Beispiel für eine Renaissance des Bauens mit Holz in ganz Skandinavien, einer Region, die weltweit eine Vorbildwirkung für nachhaltige moderne Architektur hat.
„[Fælledby] ist ein spannendes und innovatives Projekt und anders als alles, was wir zuvor in anderen Teilen Kopenhagens gesehen haben. Die Botschaft, die wir aus unserem Dialog mit den Anwohner:innen mitgenommen haben, war völlig klar – wir wussten, dass wir die Verantwortung haben, sehr behutsam mit der Pflanzen- und Tierwelt des Areals umzugehen und gleichzeitig ein nachhaltiges Viertel in diesem Umfeld zu errichten. Wir legen großen Wert darauf, den Masterplan für Fælledby im Einklang mit den natürlichen, lokalen Bedingungen zu entwickeln“, erklärt Anne Skovbro, Geschäftsführerin von By & Havn.
Ein lebendiges Viertel inmitten der Natur
In Dänemark ist Bauen in Harmonie mit der Landschaft nichts Neues. Seit 1500 Jahren haben die dänischen Bauern Dörfer und Höfe im ganzen Land errichtet und dabei stets die Auswirkungen auf das benachbarte Ackerland, die Weideflächen und Lebensräume der Tiere sorgfältig im Auge behalten.
Der Masterplan für Fælledby übersetzt diese grundlegenden Prinzipien – Gemeinschaftsgefühl und Naturverbundenheit – in ein neues, nachhaltiges Stadtviertel. Fælledby entsteht in Form von drei radial angeordneten Vierteln, von denen jedes ein engeres, kleinräumigeres Gemeinschaftsgefühl weckt. Zwischen diesen drei Mini-Dörfern liegen mit einheimischen Pflanzen bewachsene Grünflächen, wodurch sich die lokalen Tierarten frei bewegen können und die natürliche Landschaft mit der Gesamtanlage der Siedlung Fælledby verwoben wird. Von jeder Wohnung aus sind es weniger als 2 Minuten Fußweg in die ungezähmte und ursprüngliche Natur.

Alle anzeigen
  • Signe Kongebro

    Signe Kongebro

    Global Design Director, Urbanism – Henning Larsen

    +45 27 15 02 68

  • Helene Bekker

    Helene Bekker

    Head of Department Landscape & Urbanism

    +45 60 35 21 10