Robin Schlenga, Franziska Link

8. Februar 2024

Neue Geschäftsmöglichkeiten entdecken mit Künstlicher Intelligenz (KI)

KI-Technologien wie ChatGPT werden die Art und Weise, wie wir arbeiten, radikal verändern. Doch was bedeutet das für Ihre Organisation und wie können Sie diese bahnbrechende Technologie bestmöglich nutzen? In diesem Artikel erläutern unsere Expert:innen das Potenzial von Künstlicher Intelligenz und geben konkrete Handlungsempfehlungen für die Implementierung von KI.

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Die Einführung von ChatGPT und die damit verbundene Möglichkeit, menschenähnliche Konversationen mit einer KI zu führen, hat in den letzten Jahren einen regelrechten KI-Hype ausgelöst, der sich auch auf die Geschäftswelt auswirkt. In vielen Organisationen wird bereits intensiv darüber diskutiert, wie die Technologie dazu genutzt werden kann, Geschäftsmodelle zu verändern, die Produktivität zu steigern, Kosten zu senken oder neue Wege zur Wertschöpfung zu entwickeln. Schnell agierende Organisationen, die die Potenziale von KI zu nutzen wissen, können damit deutliche Vorteile erzielen.

Trotz der angeregten Diskussionen haben bisher nur wenige Organisationen tatsächlich auch Maßnahmen zur Umsetzung ergriffen. Mit diesem Artikel bringen wir Sie auf den aktuellen Stand bezüglich der Nutzung von KI und zeigen auf, wie Sie die Einführung von Künstlicher Intelligenz in Ihrer Organisation optimal gestalten können.

KI beeinflusst wichtige Geschäftsbereiche

Wir haben drei Bereiche identifiziert, die für die meisten Organisationen bei der Implementierung von KI besonders wichtig sind und daher sofortige Aufmerksamkeit benötigen:

1. Kund:innenerwartungen

Kund:innen können irritiert oder verunsichert sein und benötigen daher Unterstützung. Wahrscheinlich werden sie sich in zwei Gruppen aufteilen, die der neuen Arbeitsweise mit KI entweder begeistert oder skeptisch gegenüberstehen.

Um die Auswirkungen von KI auf Ihre Kund:innen optimal zu managen, sollten Sie engen Kontakt zu ihnen halten und ihnen frühzeitig konkrete Projektideen vorstellen, um die Kund:innenbeziehungen zu stärken.

2. Arbeitsweisen

KI führt zu einer Veränderung von Arbeitsprozessen und Organisationen müssen herausfinden, wie sie auf diese Entwicklung reagieren und sie für sich nutzen können. Es ist entscheidend, die Auswirkungen von KI auf das Wissensmanagement, die Produktivität und die Textproduktion zu verstehen, da diese Bereiche sich in naher Zukunft deutlich verändern könnten.

3. Neue Risiken

Die neuen KI-Tools, die ihnen zugrundeliegenden IT-Systeme und ihre Nutzung bergen neue Risiken, die es zu minimieren und in wirksame Richtlinien umzusetzen gilt. Einige mit KI verbundene Risiken könnten signifikante Geschäftsauswirkungen haben, dazu zählen unter anderem Fragen der Datensicherheit, Urheberrechtsprobleme, Datenverlust, KI-Halluzinationen und die ethischen Aspekte der KI-Nutzung.

Es ist von entscheidender Bedeutung, ein umfassendes Verständnis der KI-Risiken zu entwickeln, um diese effektiv zu mindern. Dies gilt sowohl für KI-Entwickler:innen, als auch für KI-Nutzer:innen. Es braucht Accountability Frameworks, regelmäßige Bewertungen und ethische Leitlinien, die mit einschlägigen Vorschriften, wie dem kommenden EU-KI-Gesetz, in Einklang stehen.

Die Vorteile der Implementierung von KI

Viele interne Prozesse – von der Dokumentenanalyse bis zum Wissensmanagement – werden durch den Einsatz von KI-Tools profitieren. Dies führt zu großen Produktivitätssteigerungen, die es in echten Geschäftswert umzuwandeln gilt.

Durch den frühzeitigen Einsatz von KI können sich Organisationen als Vorreiter:innen positionieren und von einer möglichen Aufwertung ihrer Employer Brand profitieren. Dadurch werden sie als innovativer Arbeitsplatz wahrgenommen, was sie vor allem für jüngere Talente besonders attraktiv macht. Gleichzeitig könnte die potenzielle Reduzierung banaler Aufgaben zu einem interessanteren Arbeitsalltag führen, was dazu beiträgt, bestehendes Personal zu halten.

Die Integration von KI-gestützten Produkten in Geschäftsmodelle und Dienstleistungsangebote hat sich in vielen Branchen bereits bewährt und wird sich mit den neuen Möglichkeiten, die generative KI bietet, auch weiterhin auszahlen. Organisationen, die die technologischen, rechtlichen und kulturellen Hürden auf ihrer Datenreise gemeistert haben, werden einen immensen Zeitvorteil bei der Markteinführung von KI-gestützten Produkten und Dienstleistungen haben. Auch wenn viele Organisationen bereits damit begonnen haben, sind die meisten auf diesem Weg noch nicht sehr weit fortgeschritten.

Rüsten Sie Ihre Organisation für KI

Es gibt drei zentrale Bereiche, die Sie in der Vorbereitung auf die Arbeit mit KI berücksichtigen sollten:

1. Richtlinien & rechtliche Rahmenbedingungen

Die Verabschiedung einer innovationsfreundlichen, aber sicheren Richtlinie für die Nutzung generativer KI-Tools ist unerlässlich. Diese sollte von einer Studie über die rechtlichen Auswirkungen bezüglich potenzieller Anwendungsszenarien begleitet werden. Dabei müssen Rechts- und IT-Abteilungen zusammenarbeiten, um eine geeignete Richtlinie zu entwickeln.

2. Mitarbeitende & Organisationsstrukturen

In den meisten Organisationen wurden bereits unkoordinierte Initiativen um ChatGPT und andere generative KI-Tools ins Leben gerufen. Um eine strukturierte Nutzung zu erzielen, ist es jedoch wichtig einen angemessenen Wissensaustausch zu etablieren, der es den Mitarbeitenden ermöglicht, voneinander zu lernen. Ebenso wichtig ist ein klarer Prozess zur Identifizierung, Bewertung und Entwicklung neuer Ideen und deren Einbindung in eine Innovationspipeline.

3. Prozesse & Transformation

Da KI-Tools nun den meisten Mitarbeitenden zur Verfügung stehen, ist es notwendig, mögliche Produktivitätssteigerungen zu testen und Geschäftsmodelle zu überdenken. Eine starke IT-Veränderungsinitiative rund um die Einführung von Tools wie Microsofts Co-Pilot könnte der Belegschaft helfen, schnell ein hohes Maß an Expertise zu erlangen.

Wir wissen, dass noch viel Verwirrung und Ungewissheit herrscht, aber wir sind überzeugt, dass der beste Ansatz darin besteht, die Dinge selbst in die Hand zu nehmen und während des Prozesses zu lernen.

Robin Schlenga
Head of Centre of Excellence Data Science & AI

Der Weg zur Implementierung von KI

Zunächst sollte eine spezielle Task Force eingerichtet werden, um die Technologie besser zu verstehen und die spezifischen potenziellen Auswirkungen auf die Organisation zu ermitteln. Dies ist wichtig, um mögliche Hürden, z. B. in Bezug auf rechtliche Fragen, IT-Setup und Governance, zu beseitigen. Gleichzeitig gilt es das Bewusstsein für Verantwortlichkeit und Transparenz zu schärfen. Zudem können bewährte Innovationsverfahren, die zur Steuerung des Lernens und für den Erkenntnisgewinn eingesetzt werden, die Neugierde auf KI wecken.

Zweitens raten wir dringend dazu, die Kund:innenerwartungen an KI zu erfragen und sich für Möglichkeiten der Co-Kreation zu öffnen. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass das gemeinsame Ausloten von Chancen und Unsicherheiten mit den Kund:innen unter Einsatz Ihrer organisatorischen, technologischen und fachlichen Expertise, die Beziehungen nachhaltig stärken kann. Dabei ermittelte potenzielle Anwendungsmöglichkeiten sollten für die Zusammenarbeit genutzt werden, um einen Mehrwert für alle Parteien zu schaffen.

Nicht zuletzt sollten die KI-Ziele so früh wie möglich definiert und die Bereitschaft der Organisation für den Einsatz von KI-Tools überprüft werden. Das technische Datenmanagement sowie die Fähigkeiten und Denkweisen der Mitarbeitenden müssen der Aufgabe der KI-Implementierung gewachsen sein. Die Festlegung von realistischen, aber ehrgeizigen, mittelfristigen Zielen für den KI-Einsatz trägt dazu bei, langfristige „Moonshots“ auf Grundlage einer sich ständig weiterentwickelnden Technologie zu vermeiden.

Wir wissen, dass noch viel Verwirrung und Ungewissheit herrscht, aber wir sind überzeugt, dass der beste Ansatz darin besteht, die Dinge selbst in die Hand zu nehmen und während des Prozesses zu lernen. Diese Technologie erfordert in erster Linie einen strukturierten organisatorischen Lernansatz mit Raum für Versuch und Irrtum.

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