Kreislaufwirtschaftsmodelle für nachhaltiges Bauen

Ramboll berät Umweltbundesamt zu branchenindividuellen Anreizen für das Baustoffrecycling
Der Bausektor gehört zu den rohstoffintensivsten Wirtschaftsbereichen. Die verwendeten Materialien enthalten Roh- und Werkstoffe, die bei der Entsorgung erhebliche Kosten, z.B. durch stoffliche Trennung oder Gefahrstoffe verursachen. Nachhaltiges Bauen setzt daher schon bei der gezielten Auswahl der Materialien an. Die Nutzung von Recycling-Baustoffen kann ressourcenschonendes Bauen ermöglichen, Co2 Emissionen signifikant senken und damit zur Erreichung der Klimaziele beitragen.
Entwicklung von realisierbaren und finanzierbaren Zukunfts-Modellen für das Recycling
Ramboll Expert:innen unterstützten das Umweltbundesamt (UBA) im Rahmen eines Forschungsvorhabens zu zukunftsfähigen Recylingmodellen. Untersucht wurden die Möglichkeiten branchenindividueller Anreize für die Entwicklung und Verwendung nachhaltiger, recycelbarer Materialien. Zudem sollte eine verursachergerechten Zuordnung von Entsorgungskosten im Bereich der Bauprodukte entstehen.
Konkret umfasst das Projekt die Recherche relevanter Akteuren und deren Position im rechtlichen Rahmen und die Darstellung in einem praxisnahen Fallbeispiel unter Beachtung realer Kosten. Darüber hinaus wurden geeignete nachhaltige Produkte für Recyclingmaßnahmen im Bausektor unter Berücksichtigung der Finanzierbarkeit ausgewählt und zukunftsfähige praxistaugliche Modelle zur Umsetzung und Stärkung des Recyclings von Baustoffen entwickelt. Abschließend erfolgte eine Evaluation der Modelle anhand rechtlicher und wirtschaftlicher Rahmenbedingungen unter Einbeziehung von Expertenmeinungen mittels Interviews und Workshops.
Die entwickelten Ansätze und Ideen richten sich direkt an Akteure entlang des gesamten Lebenszyklus eines Bauwerks und der verbauten Produkte. Diese sind entweder Besitzer oder Betreiber der Bauwerke (z.B. Bauherr) oder aktiv an der Steuerung der Materialflüsse sowie Materialauswahl beteiligt (z.B. Architekten und Planer). Auch in diesem Projekt verfolgen unsere Expert:innen einen ganzheitlichen Ansatz, um als Partner für nachhaltigen Wandel den größtmöglichen Mehrwert für unsere Kund:innen und die Gesellschaft in Form resilienter, lebenswerter Städte zu schaffen.
Gebündelter Maßnahmenkatalog für die Anwendung in der Recyclingpraxis
Die erarbeiteten Einzelmaßnahmen und -instrumente wurden in einem nachhaltigen Recyclingmodell gebündelt, welches sich leicht anwendbar in die etablierte Praxis einfügt. Die ausgewählten Maßnahmen sollten grundsätzlich alle Wirkmechanismen sowie Dimensionen der Nachhaltigkeit abdecken, um die erwähnten Zielstellungen (Stärkung des Recyclings und Schaffung von Anreizen zur Verwendung recycelbarer Materialien) langfristig zu erfüllen und dabei den Schutz von Menschen und Umwelt zu gewährleisten.