InterGen: Batteriespeicher
Der weitere Ausbau und die Integration erneuerbarer Energiequellen wie Solar- und Windenergie sind entscheidend für Großbritanniens Übergang zur Klimaneutralität bis 2050. Diese Energiequellen sind jedoch volatil und liefern Energie, wenn die Sonne scheint oder der Wind weht, was nicht unbedingt dann der Fall sein muss, wenn vom Netz Strom angefordert wird. Großbatteriespeicher können dazu beitragen, dieses Problem zu meistern und die Kosteneffizienz und Flexibilität erneuerbarer Energien zu steigern. Großbritanniens Übertragungsnetzbetreiber geht von bis zu 50 GW Stromspeichertechnologien bis 2050 aus.
InterGen, auf die gegenwärtig rund 5 % der Stromerzeugungskapazität im Vereinigten Königreich entfallen, hat vom britischen Ministerium für Wirtschaft, Energie und Industriestrategie die Genehmigung zur Realisierung ihres Batteriespeicherprojekts Gateway Energy Centre am Ufer der Themse in Essex erhalten.
Das Projekt mit einem Volumen von 300 Millionen Pfund wird anfangs voraussichtlich eine Kapazität von 320 MW / 640 MWh haben und später auf 450 MW / 900 MWh ausgebaut werden.
Nach der Fertigstellung könnte der Batteriespeicher mit seinen 450 MW bzw. 900 MWh rund 227.000 Haushalte pro Jahr versorgen, oder rund 16.100 Elektroautos vollständig aufladen. Seine Aufgabe wird jedoch vorrangig darin bestehen, die Stromversorgung durch die Bereitstellung schnell verfügbaren Stroms und einen Systemausgleich zu stabilisieren.
Ramboll war für InterGen bei der Einholung der staatlichen Genehmigung für das Projekt ein unerlässlicher Partner. Hierfür war profundes Wissen und Kenntnisse der im Aufbau befindlichen britischen Vorschriften und staatlichen Leitlinien für diese neuen Energiespeicherprojekte im großen Maßstab erforderlich.
Zum Zeitpunkt der Genehmigung war das Projekt mehr als zehnmal so groß wie das damals größte in Betrieb befindliche Batteriespeicherprojekt und stellt damit einen wichtigen Baustein der Systemarchitektur für Großbritanniens Übergang zur Klimaneutralität dar. Großbritannien hat seine CO2-Emissionen seit 1990 bereits um 44 % gesenkt und hat damit nach Angaben des Economist das höchste Dekarbonisierungstempo unter den Industrieländern angeschlagen.
InterGen arbeitet darüber hinaus noch an einem zweiten Batteriespeicherprojekt im Rahmen seines Vorhabens Spalding Energy Park in Lincolnshire. Das Projekt wird nach vollständigem Ausbau über eine Kapazität von 550 MW / 1100 MWh verfügen.
Ramboll hat InterGen sowohl beim Gateway Energy Centre als auch beim Spalding Energy Park von Anfang an unterstützt – mit Planungs- und Umweltberatungsleistungen, darunter Vor- und Machbarkeitsstudien, Umweltverträglichkeitsprüfungen und der Einholung der Umweltgenehmigungen.
Im Februar 2022 erhielt InterGen für den Batteriespeicher den Zuschlag in einer T-4-Kapazitätsauktion zur Gewährleistung der Versorgungssicherheit für Großbritannien. Anfang 2023 erwartet InterGen den Abschluss der Finanzierungsvereinbarungen und der Vergabeverfahren für den Bau dieses Pionierprojekts. Eine Inbetriebnahme könnte somit am 1. Oktober 2025 erfolgen.
Außerdem hat InterGen bereits Pläne für Phase 2 des Batteriespeicherprojekts, bei der die Kapazität in der zweiten Hälfte dieses Jahrzehnts von 450 MW auf 1 GW mehr als verdoppelt werden soll.