Immer mehr erneuerbare Energie soll zur Verfügung gestellt werden. Equinor, ein norwegisches Energieunternehmen, hat gemeinsam mit seinem Geschäftspartner Moss Maritime eine schwimmende Offshore-Solaranlage für die Nordsee entwickelt. Sie soll östlich des Viertels Frøya in Trondheim, Norwegen, schwimmen.
Das innovative Projekt lässt die erste schwimmende Solaranlage der Welt in stürmischen Gewässern entstehen. Das schwimmende Kraftwerk wird 80 Quadratmeter groß sein und drei Meter über dem Meeresspiegel liegen.
Eine schwimmende Solaranlage hat den Vorteil, dass sie kein Land in Anspruch nimmt. Für Inselstaaten und dicht besiedelte Gebiete mit nur wenig verfügbarem Land ist das laut Equinor besonders attraktiv. Schwimmende Solaranlagen sind eventuell sogar effizienter als PV-Anlagen an Land. Das meinen jedenfalls Wissenschaftler des Insitute for Energy Technology in Norwegen.
Ramboll stellt unter Einbezug von Expert*innen aus Norwegen, Dänemark und Deutschland Ingenieurwissen und technisches Know-how für die Konzept- und die Ausführungsplanung des Projekts zur Verfügung. Know-how wird für elektrischen Systeme, Hochspannungsnetze, Solarpaneele, dynamische Analysen und Kabel benötigt.
Im April 2022 wurde die Detailkonstruktion fertiggestellt. Daraufhin erhielt Ramboll den Auftrag während der Fertigstellung des Baus und der Kommissionierungsphase weitere Ingenieurleistungen und Beschaffungsunterstützung zu leisten. Im dritten Quartal 2022 begann die Verschiffungs- und Installationsphase.
Wetterfestes Design
Ein Jahr lang wird die Anlage bei äußerst schwieriger Witterung an der norwegischen Küste getestet. Bei diesem Test soll nicht gemessen werden, wie viel Energie produziert wird, sondern wie Witterungen die Anlage beeinflussen. Durch diesen Test wird neues Wissen gewonnen, welches dabei helfen wird, das Konzept im Hinblick auf die technologische Vermarktung weiterzuentwickeln und zu optimieren.
Das Testen dieser weltweit ersten schwimmenden Solaranlage in stürmischem Gewässer ist revolutionär. Das innovative Design eröffnet neue Möglichkeiten auch an Orten mit schwierigen Witterungsbedingungen eine nachhaltigere Energieversorgung zu erhalten.
Das Meer vor Frøya stellt durch den dort herrschenden starken Wind, hohe Wellen, Schnee und Eis eine Herausforderung bei der Installation einer schwimmenden Solaranlage dar. Sämtliche technischen Lösungen sind so ausgelegt, ausgewählt und gebaut worden, dass sie diesen rauen Bedingungen trotzen. Große Pontons an jedem Abschnitt stützen den darunterliegenden Stahlrahmen und verhindern, dass die Anlage sinkt. Auf Höhe des Meeresspiegels ist zudem ein Verspannungssystem für die Solarplattform installiert, sodass die Anlage die Position hält.
Equinor ist ein staatliches, norwegisches Energieunternehmen, das bis 2050 auch selbst klimaneutral werden möchte. Der Pilottest für die Solaranlage ist ein wesentlicher, gemeinsamer Schritt in diese Richtung. Die Energiewende und Rambolls Strategie, sich auf Nachhaltigkeit und grüne Energie zu konzentrieren, tragen ebenfalls dazu bei.
„Wenn wir das hier schaffen, können wir alles schaffen“