Energie aus Abfall: Erste Energierückgewinnungsanlage Australiens

Wir sind technischer Bauherrenvertreter für das erste Abfall-Großkraftwerk Australiens in Kwinana. Die Anlage wird bis zu 58.000 Haushalte mit Strom versorgen und hat das Potenzial, die CO2-Emissionen um mehr als 460.000 Tonnen im Jahr zu reduzieren.
Australien produziert jährlich mehr als 70 Millionen Tonnen Abfall, wovon rund 60 % recycelt werden, während die restlichen 40 % auf Deponien entsorgt werden. Das neue Abfallkraftwerk in Kwinana südlich von Perth im Westen Australiens wird dafür sorgen, dass weniger Abfall auf Deponien gelangt, und gleichzeitig Strom für die lokale Bevölkerung erzeugen.
Das Kraftwerk wird die erste Großanlage dieser Art in Australien sein. Es wird 460.000 Tonnen Abfall pro Jahr verarbeiten und 38 MW Strom erzeugen können – genug, um 58.000 Haushalte zu versorgen.
Die Anlage wird Rohstoffe und Energie aus einer Menge Hausmüll und Gewerbeabfall gewinnen, die 25 % des Aufkommens an nicht recyclingfähigem Restmüll in Perth entspricht. Sie hat das Potenzial, die CO2-Emissionen um mehr als 460.000 Tonnen pro Jahr zu reduzieren, indem sie die Menge des auf Deponien gelagerten Abfalls – einer signifikanten Quelle von Methan-Emissionen – deutlich senkt und außerdem Energie aus fossilen Brennstoffen substituiert.
Avertas Energy, eine gemeinsame Entwicklungsgesellschaft der Finanzkonzerne Macquarie Capital und DIF, die später von Acciona übernommen wurde, beauftragte Ramboll als technischen Berater und technischen Bauherrenvertreter, der die Prozesstechnologie und Teile des Umweltgenehmigungsverfahren zu verantworten hatte.
In der Planungsphase unterstützte unser Team die Aushandlung des EPC-Auftrags für Projektierung, Beschaffung und Bauleistungen zur Errichtung der Anlage. Als technischer Bauherrenvertreter sind wir verantwortlich für die Konstruktionsprüfung und -inspektion während der Planung und des Baus. Darüber hinaus werden wir die Test- und Inbetriebnahmephase der Anlage und die Überführung in den kommerziellen Betrieb überwachen.
Ramboll wurde überdies auch als Umweltberater für dieses Vorhaben beauftragt. Unsere Umweltdienstleistungen umfassen die Beurteilung der potenziellen Wiederverwendungs- und Entsorgungsoptionen für Restprodukte, die im Rahmen des Projekts erzeugt werden, und die Beurteilung der Luftqualität sowohl in der Konzeptionsphase als auch zur Einholung der aufsichtsbehördlichen Genehmigungen.
Strenge Umweltstandards
Das Werk wird die bewährte Rosttechnologie einsetzen, bei dem thermisch behandelter Abfall zur Umwandlung von Wasser in Dampf zur Stromerzeugung verwendet wird, während gleichzeitig wertvolle Metalle zurückgewonnen werden können. Die Technologie erfüllt strenge Umweltnormen und ist bereits in vielen Ländern im Einsatz, wobei besonders in Europa auf eine umfangreiche Erfolgsbilanz verwiesen werden kann.
In der Anlage kommt darüber hinaus ein hochmodernes Rauchgasreinigungssystem zum Einsatz, das verhindert, dass Schadstoffe in die Atmosphäre gelangen. Die Emissionen werden mithilfe eines Emissionsüberwachungssystems kontinuierlich beobachtet und online gemeldet, wodurch gewährleistet wird, dass sich Emissionen und lokale Luftqualität innerhalb der Grenzwerte des Bundesstaats Western Australia bewegen.
Die Anlage befindet sich derzeit am Standort Kwinana im Bau und wird voraussichtlich bis 2024 den kommerziellen Betrieb aufnehmen.
Jede Tonne Abfall, die nicht auf die Deponie gelangt, spart schätzungsweise 0,8–1,0 Tonnen CO2 ein. In der Waste-to-Energy-Anlage in Kwinana führt das zu einer Senkung der CO2-Emissionen um 460.000 Tonnen pro Jahr.
Rund 93 % der Energieversorgung Australiens (2019) wurden aus fossilen Brennstoffen bestritten. Mit dem Übergang zur Energiegewinnung aus Abfall ist ein gewaltiges Potenzial zur Senkung der CO2-Emissionen aus der Energieproduktion verbunden.

„Diese Anlage stellt eine große Chance dar, um den Druck auf die Deponiekapazitäten zu senken und eine neue und zuverlässige Quelle für Ökostrom zu schaffen. Wir sind stolz, den Bundesstaat Western Australia bei der Erreichung seiner Abfallmanagement- und Ökostromziele unterstützen zu können, und ein besonderes Anliegen ist es uns, während der Bauphase und nach Inbetriebnahme der Anlage mit den Gemeinden vor Ort zusammenzuarbeiten.“

Frank Smith
Avertas Energy

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