Integrierte Abfallentsorgungsanlage Singapur
Die Bevölkerungsdichte in Singapur beträgt 8.000 Einwohner pro km² – das entspricht der dritthöchsten Bevölkerungsdichte der Welt. Zwei der größten Herausforderungen in Singapur bestehen darin, Zugang zu sauberem Wasser und eine nachhaltige Abfallbehandlung zu garantieren. Die neue Integrated Waste Management Facility (IWMF) in Singapur wird die größte Energierückgewinnungsanlage der Welt und soll für beide Herausforderungen einen großen Beitrag leisten. Die Anlage wird direkt neben der neuen Wasseraufbereitungsanlage Tuas WRP errichtet. Dadurch kann die Energie- und Ressourcenrückgewinnung maximiert werden, während die Umwelt so wenig wie möglich belastet und die Landnutzung optimiert werden.
Die IWMF wird aus einem Abfallkraftwerk und einer Klärschlammverbrennungsanlage bestehen. Zusätzlich wird für die IWMF eine Materialrückgewinnungsanlage für Speiseabfälle und trennbaren Recycelmüll zur Verfügung stehen.
Ramboll wurde von der Singapore’s National Water Agency (PUB) und der Singapore’s National Environment Agency (NEA) mit dem Design der IWMF betraut. Zudem sollte Ramboll Lösungen finden, wie die IWMF und die Wasseraufbereitungsanlage vom selben Standort profitieren können, beispielsweise durch Verbesserungen beim Transport der Materialien, bei Energie- und Wassernutzung sowie bei der Geruchsbekämpfung/Ventilation.
Nach dem Erstellen eines Konzepts in der Anfangsphase bereitete Ramboll den Bericht für das technische Design und die Ausschreibungsbedingungen vor. Schließlich verhandelte das Unternehmen Konstruktion, Beschaffung und Bau (EPC-Vertrag) mit den Vertragsnehmern. Ramboll fungiert während der Design- und Bauphase als technischer Projektberater und stellt die Ingenieurleistungen des Eigentümers zur Verfügung.
Beide Anlagen werden in das gigantische Deep Tunnel Sewerage System (DTSS) von Singapur integriert. Ziel dabei ist es, eine „riesige Autobahn“ zu etablieren, die Abwasser sammeln, aufbereiten und entsorgen kann. Die IWMF ist eine wichtige und stabile Abfallbehandlungsanlage für die Aufbereitung unterschiedlicher Abfallquellen.
Zum ersten Mal werden zwei solche Anlagen für einen gemeinsamen Standort ausgelegt. Das bedeutet, dass sie sich dasselbe Gelände teilen und dies bereits beim ursprünglichen Projektplan berücksichtigt wird. Die beiden Anlagen arbeiten also nebeneinander. So kann Abwasser effizient gesammelt, aufbereitet, recycelt und entsorgt werden, die Nachhaltigkeit beider Anlagen verbessert sich.
Singapur hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2030 einen Recyclinganteil von 70 % zu erreichen und eine Zero Waste Nation zu werden. Derzeit werden 37 % des nationalen Abfalls in Abfallkraftwerken verbrannt und 60 % recycelt. 3 % werden in Deponien gelagert.
Mit der IWMF wird es wesentlich leichter, das Ziel zu erreichen. Sie kann nämlich mehr als 2,5 Millionen Tonnen festen Abfall jährlich verarbeiten. Das entspricht der fünffachen Kapazität der derzeit größten Abfallkraftwerke von Europa. Auch die Klärschlammverbrennungsanlage wird zu den größten der Welt gehören. Sie wird mit zwei großen Wirbelschichtfeuerungssystemen ausgestattet.
Täglich wird sie 2.565 MWh Strom erzeugen und somit 3 % des gesamten Stromverbrauchs von Singapur abdecken.
Eine der größten Herausforderungen in Singapur ist der geringe Platz. Ramboll hat daher Lösungen entwickelt, die mit den Platzbeschränkungen vereinbar sind. Es wird so wenig wie möglich Land verbaut, während gleichzeitig der Umweltschutz und eine maximale Energieleistung garantiert sind.
Das integrierte DTSS-Projekt wird voraussichtlich 2026 teilweise und 2027 vollständig in Betrieb genommen.
Singapore’s Integrated Waste Management Facility
- : 5 800
Tonnen pro Tag
Kapazität
- : 250
Tonnen pro Tag
Sortierleistung, Hausmüll
- : 400
Tonnen pro Tag
Aufbereitungsleistung, getrennt gesammelte Speiseabfälle
- : 800
Tonnen pro Tag
Aufbereitungsleistung, Klärschlamm
- : 200 MW
Stromausgabe ans Netz
Umweltschutz: Rauchreinigungsanlage