Studie: Methanverluste aus Biogasanlagen
Nach Angaben der UN-Wirtschaftskommission für Europa gehört Methan mit einem Erderwärmungspotenzial von etwa dem 30-fachen von CO2 zu den aggressivsten Treibhausgasen.
Im November 2018 beschloss die dänische Regierung zielgerichtete Maßnahmen zur Senkung des Methanaustritts aus Biogasanlagen. Ziel dabei war es, die teilnehmenden Biogasanlagen sowohl bei der Erkennung und Senkung von Methanlecks zu unterstützen als auch den Methanverlust der Anlagen zu quantifizieren.
Ramboll hat die dänische Energiebehörde bei der Dokumentation der Methanverluste aus Biogasanlagen unterstützt. Der Abschlussbericht ergab, dass die an dem Projekt teilnehmenden Anlagen einen durchschnittlichen Verlust von 2,5 % hatten, wobei einige Anlagen relativ hohe Verluste aufwiesen. Der niedrigste durchschnittliche Methanverlust wurde bei Co-Vergärungs-Biogasanlagen festgestellt (1,9 %), der höchste bei Abwasserkläranlagen (7,7 %).
Die Studie gelangt zu dem Schluss, dass die Notwendigkeit besteht, die Methanemissionen zu regulieren. Eine Senkung der Methanlecks ist entscheidend, damit Biogas einen positiven Beitrag zur Energiewende leisten kann. Gleichzeitig besteht für die Anlagenbetreiber:innen auch ein wirtschaftlicher Anreiz, die Methanverluste zu senken, da die Lecks den Gesamt-Gasertrag schmälern.
Als konkrete Gründe für das Entweichen von Methan nennt der Bericht insbesondere undichte Druck- und Vakuumventile sowie fehlende Abdeckungen und Gaserfassung aus Nachlagertanks und Klärschlammspeichern. Dies sind wichtige Erkenntnisse, die die dänische Energiebehörde verwenden wird um zu ermitteln, wie künftige Vorschriften für Methanemissionen aus Biogasanlagen am besten gestaltet werden können.
Der Bericht kann sowohl für die Emissionen in der Vergangenheit als auch für künftige Klimaschutzprojekte Folgen haben. In der Klimaprognose der dänischen Energiebehörde für 2021 wurde der durchschnittliche Methanverlust aus Biogasanlagen mit 1 % berechnet, während Dänemarks Nationales Zentrum für Umwelt und Energie (DCE) beim Emissionsinventar Dänemarks bislang mit einer Leckrate von rund 4,2 % gerechnet hatte. Deshalb wurden Gespräche mit dem DCE aufgenommen, bei denen geklärt werden soll, wie diese neuen Erkenntnisse in die Berechnung der historischen Emissionen und in künftige Klimaprojektionen einfließen können.
Der Bericht von Ramboll enthält Empfehlungen für technische Lösungen und Wartungskonzepte zur Vermeidung von Methanverlusten. Außerdem zeigt der Bericht, dass die Senkung des Methanverlusts aus Biogasanlagen mit einer höheren Rentabilität einhergeht, da Maßnahmen zur Verringerung der Lecks und Steigerung des erfassten Biogases unmittelbar zu einer höheren Biogasproduktion führen.