Nachhaltigkeitsberatung für einen europäischen Immobilienfonds

Die Herausforderung

Unser Kunde, ein internationaler Immobilieninvestor, beauftragte Ramboll 2019 mit dem Anspruch, seine Anleger:innen mit soliden Renditen und einer nachhaltigen Geschäftsethik zu überzeugen. Zunächst wollte der Kunde zum GRESB-Rating eines seiner europäischen Fonds beraten werden und eine Strategie entwickeln, wie die Bewertung zweier Leistungsindikatoren des Fonds verbessert werden könne: Gebäudezertifizierungen sowie Risiken & Chancen, bei denen eine Punktzahl von 53 bzw. 71 von 100 erreicht worden war.

Unser Kunde wollte in diesen beiden Leistungsindikatoren ein möglichst hohes GRESB-Rating erreichen und zudem sein Engagement für ökologische und gesellschaftliche Belange unter Beweis stellen. Beides macht ihn im Vergleich zu anderen Anbietern in einem sehr wettbewerbsintensiven Markt attraktiver für Anleger:innen. Unser Kunde wollte diese Überprüfung darüber hinaus nutzen, weitere Optionen auszumachen, den Fonds nachhaltiger zu machen, die Zusammenarbeit mit seinen Stakeholdern zu verbessern und eine zusätzliche Transparenzebene zu schaffen.

Eine innovative Lösung

Der Auftrag an Ramboll war es, eine Lösung zu finden, mit der die zentralen Projektziele erreicht werden, nämlich die Objekte insgesamt zukunftssicher zu machen und zudem hervorragende Renditen zu liefern.

Wir entschieden uns für ein innovatives Konzept mit einer Mischung aus BREEAM-Bestandszertifizierung (BREEAM In-Use, BIU) und Nachhaltigkeitsaudits für die größeren, komplexeren Standorte.

Das Konzept: Der Kunde im Mittelpunkt

Die Expert:innen von Ramboll sprachen im Vorfeld mit dem Kunden über unser Konzept und präsentierten neue Ideen, um maximale Effektivität zu erreichen und die Honorare so gering wie möglich zu halten, bevor Spezialist:innen an die ausgewählten Standorte entsandt wurden, um die Zertifizierungsarbeiten durchzuführen.

Im Falle von Standorten mit mehreren Gebäuden, bei denen wir wussten, dass eine BIU-Zertifizierung nicht das beste Preis-Leistungsverhältnis bietet (die Bewertungen werden pro Gebäude statt pro Standort abgerechnet), erstellten wir als Alternative eine vereinfachte technische Bewertung. Diese Bewertungen enthielten Überlegungen und Empfehlungen zu Energieeffizienz, effizienter Wassernutzung, Abfallmanagement sowie Gesundheit und Sicherheit.

Wir erstellten ein Nachhaltigkeits-Audit (SAR) auf der Grundlage von bewährten Standards und stellten dies den Objektvertreter:innen und der Standortleitung vor den jeweiligen Ortsterminen zur Verfügung. Dieses wurde dann in ein einheitliches Format übertragen, das den GRESB-Anforderungen entspricht. Zudem wurden Optionen ermittelt, die Nachhaltigkeitswerte des Standorts auf möglichst kostengünstige Weise zu verbessern.

Ein zufriedenstellendes Ergebnis

Nach Abschluss der BIU-Zertifizierung und des SAR-Projekts hatten sich die beiden GRESB-Leistungsindikatoren Gebäudezertifizierungen sowie Risiken & Chancen deutlich verbessert und stellten das Engagement des Kunden unter Beweis, ein nachhaltigerer Fonds zu werden.

Darüber hinaus ermittelten wir zahlreiche Möglichkeiten, wie der Kunde die Nachhaltigkeitsbilanz seiner Objekte verbessern und damit die Grundlagen für künftige Leistungsverbesserungen legen kann, sollten diese Empfehlungen verwirklicht werden.

Was ist GRESB?

GRESB ist eine von Anleger:innen betriebene Organisation, die die Nachhaltigkeitsbilanz globaler Immobilienportfolios und -objekte beurteilt. Sie prüft, bewertet und vergleicht die Daten zur Umwelt-, Sozial- und Governance-Bilanz (ESG) von Immobilien. Die Daten werden dann den Kapitalmärkten zur Verfügung gestellt und helfen letztlich, Investitionsentscheidungen zu treffen, die zu einer nachhaltigeren Immobilienbranche beitragen.

Was ist BREEAM In-Use?

Vom Building Research Establishment (BRE) in Großbritannien entwickelt, ist die Umweltbewertungsmethode des BRE (BREEAM) für Bestandsgebäude (In-Use, BIU) eine fest etablierte Umweltbewertungsmethode, die dazu beiträgt, die Nachhaltigkeitsbilanz Bestandsgewerbeimmobilien weltweit zu verbessern.

Sie hilft Immobilienanleger:innen, Eigentümer:innen, Verwalter:innen und Mieter:innen, nachhaltige Verbesserungen voranzutreiben, unter anderem beim effektiven Betrieb eines Gebäudes. BIU geht über die üblichen Umweltaspekte hinaus, die Gebäude während ihrer gesamten Nutzungsdauer betreffen, und erfasst Daten in neun zentralen Nachhaltigkeitskategorien, unter anderem Gesundheit und Wohlbefinden, Energie, Abfall- und Wassermanagement.