Konzept für Chancengerechtigkeit und Vielfalt in Ulm

Als zunehmend internationale Stadt hat Ulm Diversität als eines ihrer wichtigsten Innovationsfelder definiert. Ramboll hat die Stadt dabei unterstützt, ein aktuelles, zeitgemäßes Diversitätskonzept zu entwickeln, das das Zusammenleben in Vielfalt verbessert und Chancengerechtigkeit für alle schafft.
© Stadt Ulm
Als Universitätsstadt mit vielen ansässigen kleinen und mittleren Unternehmen ist Ulm ein attraktiver Ort für Fachkräfte aus dem In- und Ausland. Das hat in den letzten Jahren zu hohen Zuwanderungszahlen geführt und so ist eine sehr vielfältige und internationale Gemeinschaft entstanden.
Allerdings wurde diese Vielfalt durch die Mitarbeitenden in der Stadtverwaltung nicht repräsentiert und auch die angebotenen Dienstleistungen erreichten nicht alle Menschen gleichermaßen gut. Zu den Gründen hierfür zählten auch unerwünschte Zugangsbarrieren für Menschen mit unterschiedlichen Hintergründen – sei es aufgrund ihrer Herkunft, ihres Geschlechts, ihrer sexuellen Orientierung, einer Behinderung oder ihres Alters.
Um diese Problematik anzugehen, hat Ulm im Juli 2020 ein neues Sachgebiet ins Leben gerufen, das „Team Chancengerechtigkeit und Vielfalt“. Dort arbeiten Gleichstellungs- und Inklusionsbeauftragte, die Koordinierungsstelle Internationale Stadt und die Jugendbeteiligung zusammen, um ein Diversitätskonzept zu entwickeln, das hilft, Barrieren abzubauen, das Zusammenleben zu verbessern und Chancengerechtigkeit für alle zu ermöglichen. Im Oktober 2020 wandte sich die Stadt an Ramboll, um das Team durch diesen Prozess zu begleiten.
Die Menschen in den Mittelpunkt stellen
Diversität ist ein sehr schwammiger Begriff, der viele Interpretationsmöglichkeiten zulässt. Darüber hinaus ist es auch ein sehr sensibles Thema. Ein zeitgemäßes Diversitätskonzept erfordert daher einen ganzheitlichen Ansatz, der die vielen Dimensionen der Vielfalt berücksichtigt und alle Beteiligten – Entscheidungsträger:innen wie Bürger:innen – miteinbezieht.
Um dies zu erreichen, half Ramboll dem Team zunächst eine gemeinsame Vorstellung des Begriffs Diversität zu entwickeln und die wichtigsten Ziele für das Konzept zu definieren. Anschließend wurden Arbeitsgruppen gebildet, um konkrete Maßnahmen für ausgewählte Schwerpunktbereiche zu erarbeiten. In diese Gruppen wurden verschiedene Personen aus der Verwaltung und der Zivilgesellschaft miteinbezogen, darunter auch von den Barrieren und Benachteiligungen betroffene Menschen.
Die so gesammelten Perspektiven, Ideen, Vorstellungen und Bedürfnisse wurden genutzt, um ein Konzept zu erstellen, mit klaren Zielen, Maßnahmen und einem Plan, was bis 2030 erreicht werden soll. Dieses Konzept dient der Stadt Ulm nun als Leitfaden und liefert alle notwendigen Instrumente, um die angebotenen Dienstleistungen und das Recruiting einem Diversitäts-Check zu unterziehen.
Nicht nur Städte profitieren von aktuellen Diversitätskonzepten. Für das Goethe-Institut haben wir in einem weltweiten Umfeld eine ähnliche Diversitätsanalyse durchgeführt.