Stär­kung des Re­cy­clings tech­ni­scher Kunst­stof­fe aus Elek­tro­alt­ge­rä­ten und Alt­fahr­zeu­gen

Kunst­stof­fe be­geg­nen uns im All­tag stän­dig und überall – zu ei­nem Groß­teil ver­baut in Fahr­zeu­gen oder Elek­tro- und Elek­tro­nik­ge­rä­ten (EEG). Al­lein 2018 fie­len eu­ro­pa­weit etwa 29 Mio. Ton­nen an Kunst­stoff­ab­fäl­len an - Ten­denz stei­gend. Der­zeit wird je­doch ein er­heb­li­cher Teil der in­dus­tri­ell ein­ge­setz­ten Kunst­stof­fe nicht re­cy­celt oder wie­der­ver­wer­tet.
Car bodies stacked up at the junkyard

Die im Jahr 2018 veröffentlichte europäische Kunststoffstrategie verfolgt das Ziel, Kunststoffabfälle deutlich zu reduzieren und deren Recycling und Wiederverwendung zu stärken (EC, 2018). Ziel ist es, Kunststoffe so lang wie möglich im Materialkreislauf zu halten und entsprechende Recyclingmethoden zu fördern. Sie bildet die Grundlage für die nachhaltige Transformation der Kunststoffindustrie.

Fokus auf Kunststoffkomponenten in Fahrzeugen und Elektronikgeräten

Das deutsche Umweltbundesamt (UBA) hat dazu das Forschungsvorhaben Kunststoff-Recyclingstrategien von Elektroaltgeräten und Altfahrzeugen (KUREA) ins Leben gerufen. Unsere Expertinnen und Experten erarbeiteten gemeinsam mit dem Fraunhofer Institut für Verfahrenstechnik und Verpackung (IVV) eine Studie zur Stärkung von Recyclingtechniken und Rezyklateinsatz sowie der Entwicklung konsistenter Recyclingstrategien für Altfahrzeuge und Elektroaltgeräte.

Fundierte Ergebnisse durch die Kombination verschiedener Methodiken

Im Rahmen der Studie wurde ein umfassender Sachstand erarbeitet, um aktuelle Chancen und Herausforderungen des Recyclings technischer Kunststoffe bei Elektroaltgeräten und Altfahrzeugen zu identifizieren. Durch den Austausch mit Stakeholdern und die Durchführung technischer Versuche konnten wichtige Erkenntnisse gewonnen werden, um den Recyclinganteil signifikant zu steigern. Darauf aufbauend entwickelten unsere Expertinnen und Experten Separations- und Recyclingstrategien und leiteten Maßnahmen sowie konkrete Handlungsempfehlungen zur Verbesserung des werkstofflichen Kunststoffrecyclings ab.

Großes Potenzial für eine signifikante Steigerung der Recyclingquote

Die Studie ergab, dass eine kombinierte Recyclingstrategie den vielversprechendsten Ansatz für die in Altfahrzeugen und Elektroaltgeräten verbauten Kunststoffteile darstellt. Hierbei werden bestimmte Kunststoffkomponenten vor dem Schreddern ausgebaut und recycelt. Ein möglichst großer Anteil des verbleibenden Kunststoffs kann dann in einem erweiterten sogenannten „Post-Schredder-Treatment“ verwertet werden.

Das Recycling von technischen Kunststoffen aus Elektroaltgeräten und Altfahrzeugen besitzt in Deutschland ein erhebliches Potential. Um dieses zu nutzen und eine funktionierende Kreislaufwirtschaft zu etablieren, muss der Prozess des Kunststoffrecyclings bereits früh im Herstellungsprozess ansetzten und alle Wertschöpfungsstufen und relevanten Stakeholder miteinbeziehen.

„Die gebündelte Expertise von Fraunhofer IVV und Ramboll schafft technisch und methodisch eine sehr gute Basis, um das werkstoffliche Kunststoffrecycling voranbringen zu können.“

Christian Kitazume
Wissenschaftlicher Mitarbeiter, Umweltbundesamt

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