Mercey Gateway: Orte miteinander verbinden

Die neue Mersey Gateway-Brücke wird von einem neu gestalteten Straßensystem flankiert, das neun Kilometer modernisierte Straßen und neue Kreuzungen zwischen Rancorn und Widnes umfasst. Die Brücke ist das Herzstück dieses Projekts und ein weithin sichtbares Wahrzeichen für den gesamten Nordwesten Englands und darüber hinaus. Die Konstruktion der Schrägseilbrücke ähnelt derjenigen der Queensferrry Crossing, mit drei schlanken Pylonen, die sich über der Flussmündung erheben. Der mittlere Pylon ist mit 80 m niedriger als die beiden äußeren, von denen der nördliche 110 m und der südliche 125 m Höhe messen. Diese ungewöhnliche Konstruktion wurde gewählt, um die Umweltauswirkungen auf den Mündungsbereich so gering wie möglich zu halten. Über die Brücke, die den Fluss auf 1 km überspannt, führt eine Autobahn mit drei Spuren in jeder Richtung. Einschließlich der Hochstraßen-Zufahrten auf beiden Seiten ist die Querung 2,13 km lang.

Ramboll hat eine wichtige Rolle beim Bau der Mersey Gateway-Brücke gespielt, dem Herzstück eines auf 20 Jahre angelegten Regionalentwicklungsprojekts für Halton. Der Landkreis Halton, der auf beiden Ufern des Mersey liegt, gehört zu den kleinsten Englands, hat aber dennoch eines der größten Infrastrukturprojekte des Landes verwirklicht. Die Brücke sorgt für eine deutliche Verkürzung der Fahrzeiten, weniger Stau für Millionen von Menschen und geringere CO₂-Emissionen. Die Brücke wird einen massiven Zustrom von Investitionen und einen Wiederaufstieg der Region bewirken, wobei die Wertschöpfung durch mehr als 4.000 neue direkte und indirekte Dauerarbeitsplätze angekurbelt wird. Wenn man zusätzlich noch die sauberere Luft, die Sanierung der kontaminierten Flächen im Umfeld der Querung und den verbesserten Zugang für Fußgänger:innen, Radfahrer:innen und öffentliche Verkehrsmittel zur bestehenden Silver Jubilee Bridge bedenkt, ist es kein Wunder, dass die Eröffnung so sehnsüchtig erwartet wurde.

Vor Beginn der Hauptarbeiten zeichnete Ramboll für die Steuerung der Arbeiten an diversen vorbereitenden Aufträgen verantwortlich, die zur Minderung der Projektrisiken dienten, darunter die Umverlegung von Leitungstrassen und ein Bodensanierungsvorhaben.

Im Laufe von 13 Monaten haben wir fast 17 Tonnen mit chlorhaltigen Lösungsmitteln verunreinigtes Erdreich saniert.

Das Sanierungsprojekt wurde mit mehreren Preisen ausgezeichnet, darunter dem North West CIHT Best Practice Award, dem Ground Engineering Sustainability Award und dem CIHT Technological Application Award, dessen Jury wie folgt urteilte: „Wir waren beeindruckt von dem innovativen Sanierungsverfahren, bei dem ein erhebliches Volumen technisch schwieriger Lösungsmittel mithilfe von In-situ-Technologien anstelle großflächiger Aushubarbeiten geborgen werden konnte... Das Projekt wurde zum Festpreis, termingerecht und im vorgegebenen Kostenrahmen realisiert, wobei jederzeit enger Kontakt mit den Interessengruppen gehalten wurde.“

Die Mersey Gateway-Brücke erhielt zudem einen Sonderpreis der Institution of Civil Engineers (ICE), die erklärte: „Anlässlich des 200-jährigen Bestehens der ICE und in Anerkennung einer phänomenalen und landschaftsprägenden ingenieurtechnischen Meisterleistung erhält das Projekt Mersey Gateway den ICE 200 Special Award“.

Ramboll hat dieses ehrgeizige Projekt seit 2001 begleitet. In unserer Eigenschaft als leitender technischer Berater trugen wir dazu bei, die Finanzierungsbewilligung für das Mersey Gateway-Projekt zu sichern und haben umfassende Expertise beigesteuert, darunter bei Trassenfestlegung, Untersuchung der Baumethoden, technischer Planung, Umweltverträglichkeitsprüfung und Verkehrsgutachten, Sanierung, Sachverständigenleistungen und technischer Beratung während des wettbewerblichen Vergabeverfahrens zur Unterstützung der Verhandlungen der Kreisverwaltung Halton mit den drei internationalen Bieterkonsortien und bei den Entwurfsarbeiten des erfolgreichen Bieters im Rahmen eines Entwurfsentwicklungsvertrags. Dieser ursprüngliche Auftrag lief bis zum Zeitpunkt des Finanzierungsabschlusses, mit dem die Pläne festgestellt und die Finanzierung garantiert wurden. Der eigentliche Vertrag für das Mersey Gateway Project wurde formell an den erfolgreichen Bieter vergeben – das Konsortium Merseylink als Projektgesellschaft für Planung, Bau, Finanzierung und Betrieb des Mersey Gateway. Dem Konsortium gehörten Macquarie Capital, Bilfinger Project Investments und FCC Construcción S.A. an, die ein Konsortium der Unternehmen Kier Infrastructure and Overseas Limited, Samsung C&T Corporation und FCC Construcción S.A. mit dem Bau beauftragten.

Ramboll blieb als Teil eines technischen Beraterteams im Rahmen eines neuen Auftrags an dem Projekt beteiligt. Das Team bestand aus CH2M Hill, Ramboll, IBI Group und Knight Architects und hatte die Aufgabe, das Mersey Gateway Crossings Board bei der technischen und vertraglichen Verwaltung des Projekts und bei der Erfüllung seiner vertraglichen Pflichten zu unterstützen. Das Team stellte zudem auch technisches Personal für die Kernbereiche (auf der Baustelle) und Nicht-Kernbereiche (außerhalb der Baustelle) des Teams zur Verfügung und sorgte so für effiziente Abläufe beim Bau der Brücke.