Nachhaltige Mobilität im Landkreis Barnim
Für den Landkreis Barnim wird 2023 das Radwegekonzept aus dem Jahr 2016 als zeitgemäßes, integriertes Radverkehrskonzept fortgeschrieben. Der Verkehrssektor steht angesichts des Klimawandels vor der Herausforderung, die klimarelevanten Emissionen in den nächsten Jahren stark zu reduzieren. Ziel ist es, eine gerechte, umweltfreundliche, ressourcenschonende und bedarfsgerechte Mobilität für alle Bevölkerungsgruppen zu ermöglichen. Der zunehmend populäre Radverkehr spielt hierbei eine entscheidende Rolle. Durch die Förderung des Radverkehrs können nicht nur klimapolitische Ziele erreicht, sondern auch Lärm, Schadstoff- und Feinstaub-Emissionen reduziert werden. Zudem hat der Radverkehr als aktive Form der Mobilität positive Auswirkungen auf die Gesundheit von Menschen jeden Alters. Unsere Expert:innen schreiben das Radverkehrskonzept für den Landkreis fort und führen dazu auch die Interessenslagen der vielen unterschiedlichen Akteur:innen im Landkreis zusammen.
Im Landkreis Barnim gibt es eine Vielzahl von unterschiedlichen Zuständigkeiten für einzelne Aspekte der Radverkehrsplanung. Um diese unterschiedlichen Akteur:innen mit ihrem breiten Erfahrungsschatz an dem Konzept zu beteiligen, wird u. a. ein Projektbeirat gebildet. Er fasst keine Beschlüsse, sondern ist beratend tätig und bringt ein möglichst umfassendes Meinungsbild in den Planungsprozess ein.
Die Basis der Konzeption ist eine umfangreiche Bestandsanalyse. Wie der Landkreis selbst haben einige Kommunen bereits eigene Radverkehrskonzepte, Maßnahmenideen oder sonstige Planungsgrundlagen, die es zusammenzutragen und auszuwerten gilt.
Auf dieser Grundlage entwickeln wir das vorhandene Radverkehrsnetz weiter. Für die einzelnen hierarchischen Netzelementebenen definieren wir konkrete Qualitätsstandards vor allem hinsichtlich der Führungsform, der Breite der Radverkehrsanlage und der Oberflächenbeschaffenheit. Dabei berücksichtigen wir die veränderten Ansprüche der Nutzenden z. B. durch die Zunahme neuer Fahrradtypen wie Lastenfahrräder und deren erhöhtem Platzbedarf, die zunehmende Anzahl an elektrifizierten Fahrrädern und die damit einhergehende Zunahme der gefahrenen Geschwindigkeiten sowie die gestiegenen Radverkehrsmengen. Darauf aufbauend erarbeiten wir Maßnahmen und Lösungen für Mängel und Ausbaubedarfe an Strecken von Radverkehrsführungen und für Knotenpunkte. Ein wichtiger Baustein des Radverkehrskonzeptes ist die schulische Fahrradmobilität. Hier entwickeln wir Maßnahmen, die strukturelle Maßnahmen (Zuständigkeiten), bauliche Maßnahmen (z. B. Elternhaltestellen), kommunikative Maßnahmen (z. B. Instrumente zur Ansprache und Information von Eltern) und pädagogische Maßnahmen (Mobilitätsbildung) umfassen.
- Auswertung von Grundlagendaten und Planungsunterlagen und Durchführen einer Sachstandsermittlung
- Aktualisierung des GIS-Datenbestands zur Radinfrastruktur
- Analyse des Unfallgeschehens
- Bestandsanalyse zur schulischen Fahrradmobilität
- Erstellen eines Sachstandsbericht zum Radverkehr
- Darstellen der Potenziale des Radverkehrs und Definition von Zielen
- Fortschreibung der Radverkehrsnetzplanung
- Definieren von Qualitätsstandards
- Prüfung eines Korridors zur Fortführung des Panke-Trails
- Erarbeiten von Maßnahmen zur Radverkehrsführung an Strecken und Knotenpunkten
- Erarbeiten von Maßnahmen zum Fahrradparken und zur Begleitinfrastruktur
- Darstellen der Rahmenbedingungen zu Förderprogrammen und Finanzierung
- Erarbeiten von Maßnahmen zur schulischen Fahrradmobilität
- Empfehlungen für administrative Arbeiten und Prozesse
- Durchführen einer umfangreichen Bürgerbeteiligung
- Installieren eines Projekt-Beirats
- Öffentlichkeitsarbeit
- Endbericht und Abschlussdokumentation