WiSA Big Data: Windenergie verstehen und nutze

Im Forschungsprojekt „WiSA Big Data“ entwickelt Ramboll neue innovative Verfahren zur Analyse der Betriebsdaten von Windenergieanlagen. Das Ziel: ein virtueller und zukunftsweisender Assistent, der die Kosten und Ressourcen für die Windenergie in Zukunft senken kann.
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In modernen Windenergieanlagen werden große Mengen an Betriebsdaten in hoher zeitlicher Auflösung erfasst. Bislang werden diese aber nur teilweiße und in Form von Mittelwerten archiviert und nicht vollständig ausgewertet. Zudem überlagert häufig ein Messrauschen die Daten, was die Analyse erschwert. Hier setzt das Forschungsprojekt „WiSA Big Data“ („Wind farm virtual Site Assistant for O&M decision support – advanced methods for big data analysis“) an, das zum Ziel hat Verfahren für eine umfassendere Analyse dieser Daten zu entwickeln. Diese sollen dazu genutzt werden, Fehler im Betrieb von Windenergieanlagen frühzeitig zu erkennen oder auch vorherzusagen. Gemeinsam mit weiteren Partnern aus Industrie und Wissenschaft arbeitet Ramboll in dem vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz geförderten Projekt, das die Energiewende aktiv unterstützen kann.

Innovativer Datenspeicher

Die größte Herausforderung liegt darin, das Potenzial der in den gesammelten Betriebsdaten enthaltenen Informationen zu analysieren. Wetterdaten, Informationen aus Reparatur- und Wartungsberichten und hochfrequente Sensormessungen wie Rotordrehzahl, Leistung und Temperaturen fließen zusammen. Die Projektpartner sammeln, verwalten, analysieren und bewerten diese Daten auf einer speziell entwickelten innovativen Hard- und Software-Plattform.

Virtueller Assistent vereinfacht Wartung

Ziel des Projekts ist es, einen virtuellen, zukunftsweisenden Assistenten für die Windindustrie zu entwickeln. Dieses Werkzeug soll eine genauere Fehlerdiagnose ermöglichen und den Betreibern von Windparks Entscheidungshilfen bieten, um Windenergieanlagen vorausschauend zu warten. Der virtuelle Assistent erkennt Unregelmäßigkeiten schneller. So erhält der Betreiber die Möglichkeit, direkt die nötigen Maßnahmen umzusetzen. Kostenintensive Wartungen und Instandhaltungen auf See werden somit vereinfacht und sorgen dafür, dass die Offshore-Windenergie günstiger wird. Das Projektkonsortium will in „WiSA big data“ die Brücke von fundierter Methodenforschung hin zur Erprobung im industriellen Einsatz schlagen. Ramboll bringt in das Projekt umfassende Expertise in der Anwendung von digitalen Zwillingen und dem Umgang mit großen Datenmengen ein.

Das Vorhaben wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz über einen Zeitraum von drei Jahren bis zum Projektabschluss 2023 mit insgesamt 2,6 Millionen Euro gefördert.