Evelina Gunnarsson, Peter Önnby, Frida Lindqvist
19. Oktober 2022
Warum Erkenntnisse aus Verhaltensanalysen der neue beste Freund der Kreislaufwirtschaft sind
Die Umgewöhnung der Verbraucher:innen ist ein entscheidender Faktor für Kreislaufwirtschaftsmodelle. Millionen von Menschen zu erreichen ist der Schlüssel dafür, dass sie Produkte wiederverwenden, reparieren, zurückbringen und empfehlen. In diesem Artikel erklären unsere Expert:innen, warum Kreislaufwirtschaft und Verhaltensanalysen ein gutes Team sind.
„Derartige Verhaltensanalysen – Erkenntnisse aus der Verhaltensökonomie und Psychologie – sind wertvoll für Unternehmen, die ihre kreislaufwirtschaftlichen Geschäftsmodelle weiterentwickeln oder auch erst aufbauen möchten. Betrachten Sie verhaltensanalytische Erkenntnisse als den neuen besten Freund der Kreislaufwirtschaft.“
„Unternehmen können finanzielle Vorteile erzielen, wenn sie nachhaltigen Konsum möglich machen, indem sie kreislauffähige Produkte und Dienstleistungen anbieten und Verbraucher:innen helfen, die Kluft zwischen ihren guten Absichten und ihrem Handeln zu überbrücken.“
- Reparieren einfacher machen: Verbraucher:innen lassen ein Produkt vielleicht nicht reparieren, wenn sie glauben, dass die Entscheidung hierfür mehr Aufwand verursacht, als wenn sie das Produkt einfach austauschen. Die Entscheidung kann leichter gemacht werden, indem Produkte entwickelt werden, bei denen Bauteile leicht durch die Verbraucher:innen ausgetauscht werden können, oder indem der Verpackung Reparaturanleitungen für kleinere Defekte beigefügt werden.
- Mehrwegprodukte und Rücknahmesysteme fördern: Ein Café oder ein Restaurant könnte wiederverwendbare Tassen oder Essensbehälter anbieten, verbunden mit einer Gutschrift, die Kund:innen erhalten, wenn sie die Tasse in die Filiale zurückbringen. So könnte man auch bei der Ausgestaltung von Rücknahmesystemen vorgehen, bei denen Produkte am Ende ihrer Lebensdauer an die Lieferfirma zurückgegeben werden sollen.
- Soziale Normen als Werkzeuge zur Änderung von Wahrnehmungen verwenden: Kommunizieren Sie gegenüber Verbraucher:innen, dass andere Verbraucher:innen oder Menschen, die sie als Vorbilder betrachten, Kreislaufkonsum betreiben. Soziale Normen können Verhaltensweisen beeinflussen oder Sichtweisen verändern. Zum Beispiel können soziale Normen die Ansicht, dass Second-Hand-Produkte von geringerer Qualität sind, dahingehend ändern, dass sie als genauso hochwertig wie neue Produkte wahrgenommen werden.
- Bieten Sie Informationen zum richtigen Zeitpunkt an: Um Verhaltensänderungen herbeizuführen, müssen Informationen zum richtigen Zeitpunkt fließen, nämlich dann, wenn Verbraucher:innen vor einer Entscheidung stehen. Zum Beispiel könnte eine Lieferfirma ihre B2B-Kund:innen anhand von Nutzerdaten zum richtigen Zeitpunkt per E-Mail dazu aufrufen, ihre Maschinen warten zu lassen, um deren Lebensdauer zu verlängern.
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Evelina Gunnarsson
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