21. April 2021
Dänische Fahrradexpertise für Berlin
Im Rahmen des Projekts PARI – Prozessanalyse Radinfrastruktur, wird Ramboll die Steuerungs- und Controlling-Architektur für den Ausbau der Radinfrastruktur im Land Berlin aufbauen.
Mit dem Berliner Mobilitätsgesetz hat die Bundeshauptstadt sich klar und deutlich für die Verkehrswende positioniert: Der Umweltverbund aus Fuß- und Radverkehr sowie öffentlichen Verkehrsmitteln werden in der Verkehrsplanung Berlins künftig nicht mehr nachrangig zum Autoverkehr behandelt, sondern erhält den ihm gebührenden Platz für ein komfortables, zügiges und sicheres Vorankommen. Die Berliner Verkehrswende ist ein entscheidendes Element, um Berlin bis zum Jahr 2050 zu einer klimaneutralen Stadt zu entwickeln. Das Land Berlin arbeitet bereits seit einigen Jahren daran, die Fahrradinfrastruktur im Stadtgebiet auszubauen. Diesbezüglich wurde Ramboll gemeinsam mit ETC, EIBS und PB-Consult im Jahr 2019 mit einer Machbarkeitsstudie für die Planung von sechs Radschnellverbindungen beauftragt. Diese zeigt im Ergebnis ein großes Potenzial – auch hinsichtlich der dauerhaften Verlagerung des motorisierten Individualverkehrs hin zum Fahrrad.
Der nächste Schritt ist nun die konkrete und auch zügige Umsetzung. Bis 2030 sollen in Berlin an allen Hauptverkehrsstraßen Radwege angelegt und 100 km Radschnellverbindungen gebaut werden. Ramboll hat nun an der ersten Strecke, der West-Route zwischen Spandau und Charlottenburg, mit den weiteren Planungsleistungen begonnen. Die Umsetzung der ambitionierten Ziele und Planungen bedarf einer klaren Steuerung. Hierzu wurde Ramboll nun beauftragt, die Steuerungs- und Controlling-Architektur für die Radinfrastruktur im Land Berlin aufzubauen. Im Fokus des Projekts stehen konkrete Zielvereinbarungen zwischen Senat und Bezirken für den Bau von Radwegen in Berlin. Dabei wird es darum gehen, wie die Ziele des Mobilitätsgesetzes umgesetzt und gesteuert werden, und welche Ressourcen dafür erforderlich sind.
„Konkrete Zielvereinbarungen schaffen Verbindlichkeit, Planungssicherheit und Motivation für alle Beteiligten, gemeinsam die Umsetzung voranzutreiben. Dazu ist es erforderlich Ziele und Umsetzungsschritte konkret zu beschreiben und nachzuhalten aber auch Rahmenbedingungen und Anreize zu schaffen. Alle Beteiligten können so konkrete Beiträge für eine lebenswerte Stadt und eine nachhaltige Verkehrswende leisten“, so Dominik Benke, Business Manager im Bereich Management Consulting und Projektleiter für das Teilprojekt. Fahrradinfrastruktur liegt Ramboll im Blut: seit Jahren unterstützt das in Dänemark gegründete Unternehmen die dänische Hauptstadt Kopenhagen darin, Radstrecken zu vernetzten und auszubauen. Heute ist Kopenhagen eine der fahrradfreundlichsten und lebenswertesten Städte weltweit. Das Thema gewinnt nun auch in Deutschland immer mehr an Bedeutung. Die Bundesregierung stellt bis 2023 insgesamt Mittel in Höhe von 1,46 Mrd. Euro für die Förderung des Radverkehrs und den Ausbau der Radinfrastruktur zur Verfügung. Neben Berlin hat Ramboll auch Wiesbaden, Mainz, Rostock, Münster, Kiel und Wustermark hinsichtlich diverser Fahrradinfrastrukturvorhaben beraten.
„Mit diesem Projekt leisten wir einen ganz konkreten Beitrag zum Berliner Ziel der Klimaneutralität bis 2050“, sagt Stefan Wallmann, Geschäftsführer von Ramboll in Deutschland. Den nachhaltigen Wandel in Deutschland auf unseren Kompetenzfeldern führend mitzugestalten, ist für uns Ambition und Herzenssache zugleich. Die skandinavischen Länder sind uns hierbei in vielen Dingen ein paar Schritte voraus. Davon können wir in Deutschland profitieren. Kopenhagen wird bis 2025 klimaneutral sein – 25 Jahre früher als Berlin. Ramboll bringt dänische Erfahrung und deutsche Expertise zusammen. Gemeinsam mit unseren Kundinnen und Kunden arbeiten wir an der Umsetzung.“