Fergus Wooler

24. September 2024

Emissionsarmer Stahl und Beton: Fast die Hälfte der globalen Unternehmen ist bereit, einen Aufschlag zu zahlen

Einem neuen Bericht zufolge, der heute im Rahmen der Climate Week NYC von Climate Group und Ramboll veröffentlicht wurde, sind fast 50 % der befragten globalen Unternehmen bereit, einen Aufschlag für emissionsärmeren Stahl und Beton zu zahlen – und signalisieren damit eine starke und wachsende Nachfrage nach nachhaltigeren Materialien. Da Stahl und Beton für 15 % der globalen Emissionen verantwortlich sind, ist die dringend notwendige Dekarbonisierung dieser Materialien entscheidend dafür, die Ziele des Pariser Übereinkommens zu erreichen.

Für die Entwicklung der bebauten Umwelt werden große Mengen an Stahl und Beton verbraucht
Der Bericht mit dem Titel The Steel and Concrete Transformation: 2024 market outlook on lower emission steel and concrete“ (Die Transformation von Stahl und Beton: Marktausblick 2024 für emissionsärmeren Stahl und Beton) ist das Ergebnis einer globalen Umfrage unter über 250 Unternehmen aus 42 Ländern und 21 Branchen zu ihrer aktuellen Bereitschaft, emissionsärmeren Stahl und Beton zu nutzen und dafür zu bezahlen. Ziel des Berichts ist die Beurteilung der Bereitschaft von Unternehmen, einschließlich Entwicklern, Herstellern und Versorgern, zur Einbeziehung von emissionsärmerem Stahl und Beton in ihre Aktivitäten, ihrer Bereitschaft, für diese Materialien einen Aufschlag zu zahlen, sowie der wichtigsten bestehenden Hürden, die einer umfassenderen Übernahme im Wege stehen.
Positiver Marktausblick, aber Hürden bleiben bestehen
Die Studie deutet auf eine zunehmende Dynamik hin: So geben 45 % der Befragten an, für eine Stahl-Emissionsreduzierung um 25 % oder höher zur Zahlung eines Aufschlags bereit zu sein, während 57 % dazu bereit wären, wenn die Reduzierung mindestens 50 % beträgt. Für Beton lagen diese Zahlen bei 40 % und 49 %. Auch wenn die Zahlungsfähigkeit je nach Branche und Region variiert, hatten 52 % der Befragten im Vergleich zum Vorjahr eine höhere Zahlungsbereitschaft, während 34 % eine unveränderte Haltung angaben.
Bereitschaft, einen Aufpreis für emissionsärmeren Stahl zu zahlen
Bereitschaft, einen Aufpreis für emissionsärmeren Beton zu zahlen
Der Bericht weist auch deutlich auf ermutigende Anzeichen dafür hin, dass die Unternehmen die Umstellung auf emissionsärmere Materialien als unvermeidbar betrachten: 78 % der Befragten gaben an, davon auszugehen, dass emissionsärmerer Stahl und Beton innerhalb des nächsten Jahrzehnts zu Standardmaterialien für neue Produkte oder Projekte werden. Dies belegt ein zunehmendes, branchenübergreifendes Bewusstsein dafür, dass die Umstellung auf emissionsärmere Materialien unvermeidbar ist und sowohl durch regulatorischen Druck als auch durch die Marktnachfrage vorangetrieben wird.
Während der Ausblick insgesamt positiv ist, nimmt der Bericht auch die Hürden, die dieser breiten Übernahme und Umstellung im Wege stehen, sowie die Lösungen in den Fokus. Die Unternehmen geben an, dass trotz beschleunigter Fortschritte weiterhin die Kosten (84 %), eine konservative Branchenhaltung (37 %) und ein Mangel an Wissen (33 %) als wichtigste Hürden der Übernahme im Wege stehen.
Wenn es um Lösungen geht, machen die Unternehmen deutlich, dass die Staaten eine wesentliche Rolle für ihre Unterstützung spielen. Finanzielle Hebel wie Steueranreize, Darlehen und Subventionen (69 %), der Kohlenstoffpreis (50 %) sowie Mindestproduktstandards oder Grenzwerte für den Kohlenstoffgehalt (43 %) werden als zentrale Aspekte genannt, denen Regierungen politische Priorität geben sollten. Ohne diese ist es unwahrscheinlich, dass wir die schnelle Skalierung von emissionsärmerem Stahl und Beton rechtzeitig erleben. Klare und robuste Strategien müssen auf allen staatlichen Ebenen implementiert werden, und zwar jetzt.

"Die Tatsache, dass jetzt mehr Unternehmen dazu bereit sind, einen Aufschlag für emissionsärmeren Stahl und Beton zu zahlen, sendet ein starkes Signal an den Markt. Um den Fortschritt zu beschleunigen, müssen jetzt alle Akteure zusammenkommen – von politischen Entscheidungsträgern und Investoren über Abnehmer von Stahl und Beton bis hin zu Endnutzern, die bis zur weiteren Marktreife einen Preisaufschlag akzeptieren müssen. Nutzen wir die vorhandene Dynamik, um auf dem Weg zur globalen Netto-Null eine zügige und nachhaltige Dekarbonisierung von Schwerindustrien voranzutreiben.“

Michael Simmelsgaard
Chief Operating Officer of Ramboll

Jen Carson, Head of Industry bei Climate Group, sagt dazu:
„Unternehmensführungen fordern den Wandel nicht nur – sie setzen ihn um. Es ist sehr ermutigend die Bereitschaft zu sehen, einen Aufschlag für emissionsärmeren Stahl und Beton zu zahlen. Akteure entlang der gesamten Wertschöpfungskette – Lieferanten, Regierungen und Investoren – sollten das aufmerksam zur Kenntnis nehmen.
Aber es ist noch mehr zu tun, um den Fortschritt zu beschleunigen. Es ist von entscheidender Bedeutung, dass Unternehmen die richtige Wahl für ihren Geschäftsbetrieb und den Planeten treffen können und zu emissionsärmerem Stahl und Beton wechseln können. Regierungen müssen auf ihre Sorgen eingehen, ihre Ambitionen unterstützen und zügig handeln, um Hürden aus dem Weg zu räumen. Auf diese Weise können wir die Nachfrage der Unternehmen ankurbeln, um eine echte Transformation des Sektors voranzutreiben.“

Erhalten Sie alle Einblicke in den Bericht

Laden Sie den Bericht herunter, um einen vollständigen Überblick über die Bereitschaft der Käufer zu erhalten, einen Preisaufschlag für emissionsärmeren Stahl und Beton zu zahlen. Erfahren Sie außerdem mehr über die Marktaussichten, die gesetzlichen Rahmenbedingungen und die Bereitschaft von Unternehmen, emissionsärmere Materialien einzusetzen.

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  • Anna Ekdahl

    Director, Energy Intensive Industries

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  • Paul Astle

    Decarbonisation Lead

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