Julia Romero

25. August 2024

Drawing of the planned construction of the M!0 tram in Berlin
Die M10 verbindet aktuell die prominenten Berliner Stadtteile Friedrichshain-Kreuzberg, Prenzlauer Berg und Mitte. Künftig wird die beliebte Linie auch Neukölln erreichen und somit eine noch umfassendere Verbindung rund um die Uhr bieten. Die M10 verkehrt tagsüber im 5-Minuten-Takt und erfreut sich einer hohen Nachfrage bei Berliner:innen und Tourist:innen.
Die geplante Streckenerweiterung wird den S+U-Bahnhof Warschauer Straße mit dem U-Bahnhof Hermannplatz verbinden. Dies ermöglicht direkte Verbindungen nach Friedrichshain, Prenzlauer Berg, Mitte und Moabit.

„Die neue Tramstrecke wird täglich mehr als 35.000 Fahrgäste klimafreundlich durch die Stadt bringen. Dies zeigt, welche positiven Effekte eine konsequente Umsetzung des Mobilitätsgesetztes mit der Priorisierung des Umweltverbundes ermöglichen kann.“

Anne-Catrin Norkauer
Projektleiterin und Head of Light Rail, Ramboll Deutschland

Die Mobilitätswende geht voran: Bis Ende 2024 wird die Vorplanung durch Ramboll Ingenieur:innen und Expert:innen in Stadt- und Verkehrsplanung abgeschlossen sein, woraufhin die bevorzugte Streckenführung festgelegt wird. Anschließend beginnen Entwurfsplanungen und die Vorbereitung der Baugenehmigung.
Klimaanpassungskonzepte und Aufwertung des Stadtbildes
Basierend auf der aktuellen „Vorzugsvariante“ werden bereits nachhaltige Konzepte entwickelt, um die Straßenbahn harmonisch in den Stadtraum zu integrieren. Ziel ist es, den Umweltverbund – bestehend aus ÖPNV, Fuß- und Radverkehr – zu stärken und die Aufenthaltsqualität entlang der Strecke zu verbessern.
Für das Projekt wurde der für Ramboll typische ganzheitliche Ansatz gewählt. Ein interdisziplinäres Team aus Städteplaner:innen, Verkehrsplaner:innen und Tragwerksplaner:innen sorgt dafür, dass die Streckenführung so nachhaltig und funktional wie möglich gestaltet wird.
Integration von Blau-grünen Elementen und Rasengleise für mehr Resilienz
Die Landschaftsarchitekt:innen von Henning Larsen haben in der Vorplanung Konzepte entwickelt, wie die neue Trasse sowohl gestalterisch als auch funktional optimal in den Straßenraum integriert werden kann.
Dabei wurde besonderes Augenmerk auf die Integration von blau-grünen Elementen und die Verbesserung der Aufenthaltsqualität gelegt. Ein Beispiel sind Rasengleise, die eine sechs bis sieben Meter breite Fläche einnehmen und einer Überhitzung durch zu viel versiegelte Fläche vorbeugen. Für einige Streckenabschnitte wurden zudem Baumstudien erstellt, um zu untersuchen, wie der bestehende Baumbestand erhalten werden kann. Das ist wichtig, da Bäume das Stadtklima positiv beeinflussen den Charakter der Straßenzüge prägen.
Durch den Ausbau wird die Nutzerfreundlichkeit der Tramstrecke steigen und in Zukunft werden mehr Menschen den ÖPNV nutzen, doch kurzfristig wird es zu Einschränkungen für die Anwohner durch die Baustellen kommen. Um die Bevölkerung bereits während der Planungsphase umfassend zu informieren und einen Eindruck des zukünftigen Straßenbildes zu vermitteln, wurden zahlreiche Visualisierungen erstellt, die das neue grünere Stadtbild der Zukunft zeigen.

„Mit unserem eigens entwickelten Tool Green Scenario konnten wir in einer Simulation allein durch versickerungsfähige Beläge, Baumscheiben und Regengärten einen bemerkenswert positiven Einfluss auf Mikroklima, Luftqualität und die natürliche Wasserbilanz nachweisen. Dies zeigt, dass eine ganzheitliche Sichtweise in der Planung der Stadt und den Menschen zugutekommt.“

Caterina von Welck
Landschaftsarchitektin Henning Larsen

Breite Beteiligung der Öffentlichkeit
Der Ausbau der M10 stellt einen wichtigen Schritt zur Mobilitätswende dar, indem er ein zuverlässiges, klimafreundliches und komfortables ÖPNV-Angebot sowie eine verbesserte Aufenthaltsqualität in der Stadt schafft. Die Entwurfsplanung für die Teilstrecke, die ein Drittel der Gesamtstrecke ausmacht, soll bereits 2025 beginnen.
Die Inbetriebnahme ist derzeit für 2031 anvisiert.

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  • Anne-Catrin Norkauer

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    Anne-Catrin Norkauer
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