Tillmann Baur
28. Oktober 2024
Fehmarnbelt: Deutsche Bahn beauftragt Ramboll mit Planung weiterer Hinterlandanbindung
Ramboll übernimmt gemeinsam mit Partnern die Planung eines weiteren bedeutenden Streckenabschnitts für den Ausbau der Fehmarnbelt-Verbindung. Die bereits laufende Planung für die Streckenabschnitte von Bad Schwartau bis nach Haffkrug wird auf die Strecke Lübeck bis Oldenburg in Holstein ausgeweitet. Die Strecke ist Teil der deutschen Hinterlandanbindung der Fehmarnbeltquerung und ein wichtiger Teil der Schienenanbindung Skandinaviens an das Transportnetz Zentraleuropas. Die Planung von Rambolls Expert:innen umfasst zunächst die ersten vier Leistungsphasen bis zur Genehmigungsplanung.
Ramboll unterstützt die DB InfraGo AG, vormals DB Netz AG und DB Station&Service AG, nunmehr auch mit weiteren Leistungen der Ausführungsplanung für zentrale Elemente dieser Bahnstrecke. Die Strecke zwischen Lübeck und Oldenburg in Holstein wird auf einer Strecke von insgesamt 58 Kilometern aus- und neugebaut sowie elektrifiziert. Zusätzlich entstehen neun neue Bahnhöfe, 48 Brücken und 35 Kilometer Lärmschutzwand.
Das Projekt, das einmal mehr Rambolls Position als „The Partner for sustainable change“ stärkt, unterstreicht die Fähigkeit des Unternehmens, in enger Abstimmung mit Schlüsselkunden wie der Deutschen Bahn und weiteren Projektpartnern, nachhaltige und zukunftsweisende Lösungen zur Mobilitätswende zu liefern.
In 2,5 Stunden von Hamburg nach Kopenhagen
Die Realisierung der festen Fehmarnbeltquerung und der Ausbau der Bahnstrecke zwischen Lübeck und Fehmarn restrukturiert die Verkehrslandschaft zwischen Deutschland und Dänemark und bringt weitreichende positive Effekte für Umwelt und Gesellschaft. Das Projekt wird die Reisezeiten zwischen den Metropolregionen Hamburg und Kopenhagen auf nur noch 2,5 Stunden und zwischen Fehmarn und Lübeck auf 49 Minuten verkürzen. Diese beschleunigte Mobilität stärkt nicht nur den Austausch zwischen den Ländern, sondern ermöglicht gerade im regionalen Verkehr, dass Pendler:innen und Touristen deutlich schneller und flexibler ihr Ziel erreichen. Mit insgesamt reduzierten Fahrzeiten entstehen neue wirtschaftliche Möglichkeiten und die Lebensqualität vor Ort steigt – die Menschen in Ostholstein und darüber hinaus erwarten attraktivere Anbindungen und eine verbesserte alltägliche Mobilität.
Nachhaltige Mobilität als Brücke zwischen Regionen und Nationen
Zugleich leistet das Projekt einen entscheidenden Beitrag zur Förderung des Gütertransports auf Schienen und zur Erreichung der ambitionierten Klimaziele der EU. Durch den Wegfall von 160 Kilometer Fahrtstrecke für Güterzüge zwischen Hamburg und Skandinavien werden nicht nur Emissionen signifikant reduziert, sondern auch eine effizientere und nachhaltigere Güterlogistik erzielt, die eine realistische Alternative zum Straßenverkehr bietet und Kapazitäten im Jütland-Korridor freisetzt. Diese Entwicklung verstärkt den regionalen Handel, schafft Arbeitsplätze und zieht neue Investitionen an. Ostholstein gewinnt dadurch an Bedeutung als ökonomisches Zentrum und greift aktiv die Chancen auf, die sich durch die Einbindung in eine neue europäische Verkehrsachse bieten, zum Wohlstand und Fortschritt der gesamten Region.
Deutsche Bahn startet größtes IPA-Projekt mit internationaler Expertise von Ramboll
Für das Projekt legt die Deutsche Bahn großen Wert auf eine ineinandergreifende und vernetzte Projektarbeit und führt es als sogenanntes Partnerschaftsmodell Schiene durch. Die gegründete Projektallianz besteht aus der Deutschen Bahn, den Planungsbüros Ramboll, Obermeyer und Arcadis sowie den beauftragten Bauunternehmen. Das innovative Modell zielt darauf ab, Bauunternehmen von Beginn an in den Planungsprozess einzubeziehen und deren Fachwissen sowie logistische Kapazitäten frühzeitig zu berücksichtigen. Dies führt zu einer gesteigerten Effizienz und einer verbesserten Kooperation zwischen allen Beteiligten.
Bei dem bisher größten Projekt Deutschlands mit integrierter Projektabwicklung (IPA) fließt unsere internationale Expertise aus vergleichbaren Projektstrukturen in Finnland und dem Vereinigten Königreich ein. Das Projekt zeichnet sich durch eine offene und transparente Kommunikation sowie eine starke Bereitschaft zur Partnerschaft aus.
"Die frühe Zusammenarbeit mit den Bauunternehmen wird wesentlich zum Projekterfolg beitragen. Alle Beteiligten sind hochgradig motiviert, gemeinsam ein neues Kapitel aufzuschlagen und ein Umdenken bei der Planung von großen Bauprojekten zu bewirken."
Gesamtprojekt Fehmarnbeltquerung
Durch die Feste Fehmarnbeltquerung rücken Deutschland und Dänemark näher zusammen. Künftig kommt man durch diese wichtige Verkehrsanbindung in nur 2,5 Stunden klimafreundlich von Hamburg nach Kopenhagen, die Strecke ist damit die kürzeste Verbindung zwischen Mitteleuropa und Skandinavien.
Im Rahmen des Deutsch-Dänischen Staatsvertrags zur Festen Fehmarnbeltquerung wird neben dem Fehmarnbelt-Tunnel eine robuste Zugverbindung sowohl auf deutscher als auch auf dänischer Seite der Ostsee geschaffen. Um den zunehmenden Bahnverkehr zwischen Deutschland und Dänemark effektiv zu bewältigen und diesen zugleich umweltgerecht auszurichten, ist der Ausbau sowie die Elektrifizierung der deutschen Zugstrecke in Schleswig-Holstein unerlässlich.
Als ein zentrales Element der Hinterlandanbindung der Fehmarnbeltquerung muss die deutsche Schienenanbindung in Schleswig-Holstein auf 88 Kilometern von Lübeck nach Puttgarden umfänglich ausgebaut und elektrifiziert werden, um einen resilienten Schienenverkehr zu ermöglichen. Sie ist eine wichtige Voraussetzung für das europäische Schlüsselprojekt.
Die 18 Kilometer lange Querung der Ostsee bildet das Kernstück des deutsch-dänischen Gemeinschaftsprojekts, das den Anspruch hat, Fahrzeiten zu reduzieren und nachhaltige Transportlösungen zu fördern.
Mit dem Projekt setzt Ramboll gemeinsam mit seinen Partnern und der Deutschen Bahn neue Maßstäbe in der Verkehrsinfrastruktur und leistet einen entscheidenden Beitrag für ein fortschrittliches, nachhaltiges Verkehrskonzept in Europa.
Wollen Sie mehr über das Projekt erfahren?
Tillmann Baur
Senior Project Manager
+49 172 1629707
Dr.-Ing. Peter Ruland
Leiter Verkehrsinfrastruktur
+49 40 32818124
Robert Ullner
Head of Department
+49 1522 2583963