15. Dezember 2021

Nachwuchswissenschaftlerin erhält 67.000 € für Power-to-X-Durchbruch

Im Rahmen ihrer Forschung ist es Anne Lyck Smitshuysen von der Technischen Universität Dänemark gelungen, einen innovativen Weg für die günstigere Produktion von Wasserstoff zu entwickeln. Für ihre Arbeit wurde sie von der Ramboll-Stiftung mit dem Flemming Bilgaard Award ausgezeichet.

Grüner Wasserstoff wird weiterhin als führende Alternative zu fossilen Brennstoffen angesehen. Die hohen Preise in der Herstellung bleiben jedoch ein Hindernis. Wasserstoff ist dreimal so teuer wie fossile Brennstoffe und wird daher voraussichtlich erst im Jahr 2030 wettbewerbsfähig sein.

Durch neuste Forschungserkenntnisse der 28-jährigen dänischen Forscherin Anne Lyck Smitshuysen könnte die großangelegte Erzeugung von Wasserstoff aus erneuerbaren Energiequellen noch in diesem Jahrzehnt zum tragfähigen Business Case werden. Am 10. Dezember erhielt sie den Flemming Bligaard Award 2021 und ein Preisgeld in Höhe von 67.000 Euro für ihre Forschung und die Demonstration, wie man die Zellen zur Herstellung von grünem Wasserstoff vergrößern und damit die Gesamtkosten um bis zu 15 % senken kann.

"Durch meine Forschung habe ich demonstriert , wie man die Größe von Elektrolysezellen von 150 Quadratzentimetern auf 1.000 Quadratzentimeter erhöhen kann, ohne dass die Zellen dabei zerbrechen. Das entspricht in etwa der Vergrößerung der quadratischen Zellen von der Größe eine r Toastbrot scheibe auf die Größe eines Computerbildschirms", sagt sie.

Anne Lyck Smitshuysen erklärt, was ihre Erfindung für den globalen grünen Wandel bedeutet.

Robert Arpe , Vorsitzender der Ramboll -Stiftung, erwartet, dass die Innovation den Übergang zu grüner Energie auf globaler Ebene beschleunigen wird: "Die Erfindung von Anne Lyck Smitshuysen ist ein technologischer Durchbruch in der Power- to -X-Forschung, der einen enormen Einfluss auf die zukünftige Produktion von grünem Wasserstoff haben wird", sagt er.

Mit dem Preis geld in Höhe von 67 . 000 € wird die weiter führende Forschung von Anne Lyck Smitshuysen finanziert.

Robustere Elektrolysezellen herstellen

Grüner Wasserstoff wird durch einen als Elektrolyse bekannten Prozess erzeugt. Die Elektrolyse findet statt, wenn die Zellen in einem Elektrolyseur durch elektrischen Strom aktiviert und Wassermoleküle in ihre Bestandteile - Sauerstoff und Wasserstoff – aufgespalten werden.

Da die Zellen dünn und empfindlich sind, kräuseln sie sich während der Produktion oft an den Rändern, wenn sie auf 1.300 °C erhitzt werden, was sie unbrauchbar macht. Smitshuysens entwickelte während ihres Mutterschaftsurlaubs eine innovative Lösung, mit der dieses Problem in Zukunft umgangen werden kann.

"Im Zuge meiner Forschung erkannte ich, dass sich die Größe der Zellen um 500 Prozent erhöhen lässt, wenn man einen 3D-gedruckten Abdruck verwendet, um die Zellen so zu formen, dass sie der durch den Erhitzungsprozess verursachten Schrumpfung entsprechen", erklärt sie.

Beschleunigung der Einführung von Power- to -X

Die Europäische Union geht davon aus, dass grüner Wasserstoff bis zum Jahr 2050 rund 24 % des weltweiten Energiebedarfs decken wird. Je früher die Technologien diesen Maßstab erreichen, desto besser und größer wird ihr Einfluss auf die Gesamtemissionssenkung sein.

Über den Preis

Der Flemming Bligaard Award, benannt nach dem ehemaligen CEO von Ramboll und Vorsitzenden der Ramboll -Stiftung, wird jährlich an Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler verliehen, deren Arbeit einen herausragenden Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung leisten. Im vergangenen Jahr ging der Preis an den britischen Architekten und Forscher Colin Rose für seine Arbeit über kreuzverleimtes Sekundärholz als Ersatz für Beton in der Bauindustrie.

Rambolls Power- to -X-Fußabdruck

Seit 2020 hat Ramboll bei mehr als 60 Power- to -X-Projekten und -Studien mitgewirkt , darunter mehrere 1-GW-Projekte. In Dänemark hat Ramboll hochrangige Unterstützung bei der Masterplanung der ersten künstlichen Energieinsel der Welt geleistet, die das größte Infrastrukturprojekt in der dänischen Geschichte sein soll.