Jens-Peter Saul
22. August 2024
Langsamer Start in einem schwierigen Markt in der ersten Jahreshälfte 2024
Das Halbjahresergebnis von Ramboll wurde von schwierigen Marktbedingungen beeinflusst, bei denen hohe Zinsen und gestiegene Kosten die Umsetzung von Kundenprojekten beeinträchtigten. Der Bruttoumsatz stieg vor allem durch Wachstum in den Bereichen Umwelt & Gesundheit und Energie leicht an. Das organische Wachstum und EBITA lagen unter den Erwartungen und unter dem Niveau des Vorjahreszeitraums. Das Gesamtergebnis verbesserte sich im zweiten Quartal, aber es bedarf noch einiger Anstrengungen, um die Ziele für das Gesamtjahr zu erreichen.
Die makroökonomischen Herausforderungen setzten sich in den ersten sechs Monaten des Jahres fort und führten zu Verzögerungen oder Absage von Kundenprojekten in einigen der wichtigsten Märkte von Ramboll. Insbesondere die Bereiche Hochbau, Architektur & Landschaft und Transport waren aufgrund einer Verlangsamung der Investitionen in Infrastrukturprojekte stark betroffen.
Das vielfältige Portfolio von Ramboll half dem Unternehmen, diese Entwicklungen auszutarieren, da die Kunden weiterhin nachhaltige Lösungen entlang ihrer Wertschöpfungsketten nachfragten, wie das Wachstum in den Bereichen Umwelt & Gesundheit und Energie zeigt.
- Der Bruttoumsatz betrug 1.172 Millionen EUR, ein Anstieg im Vergleich zu 1.129 Millionen EUR in der ersten Hälfte des Jahres 2023.
- Das organische Wachstum lag bei 2,6% im Vergleich zu 9,2% in der ersten Hälfte des Jahres 2023.
- Der Gewinn vor Abschreibungen auf Firmenwerte, Zinsen und Steuern (EBITA) betrug 51 Millionen EUR, was einer EBITA-Marge (Gewinnmarge) von 4,4% entspricht, verglichen mit 5,2% in der ersten Hälfte des Jahres 2023.
- Das Auftragsbuch umfasste 7,3 Monate an gesichertem Umsatz, entsprechend 1,2 Millionen Milliarden EUR, verglichen mit 7,8 Monaten gesichertem Umsatz in der ersten Hälfte des Jahres 2023.
“Wie ein Großteil unserer Branche haben wir in den ersten sechs Monaten des Jahres einen schwierigen Markt erlebt. Nach einer starken Leistung im Jahr 2023 ist unser Geschäft in vielen Ramboll Märkten durch die Verzögerung oder Absage von Kundenprojekten beeinträchtigt worden. Wir arbeiten daran, unsere Jahresziele zu erreichen und unsere Kunden als ihr Partner für den nachhaltigen Wandel zu unterstützen“, sagt Jens-Peter Saul, Group CEO.
Er ergänzt: "Wir sehen weiterhin Nachfrage nach Lösungen, die die geschäftlichen Anforderungen unserer Kunden erfüllen und gleichzeitig ihre Klima- und Naturschutzziele unterstützen. Dies zeigt sich an der soliden Leistung in unseren Märkten Umwelt & Gesundheit und Energie, in denen wir Lösungen anbieten, die Herausforderungen der Urbanisierung, des Klimawandels und des Bedarfs an kohlenstoffarmer Energie angehen."
Zu Beginn des Jahres stand Rambolls Energiemarkt aufgrund stornierter oder verschobener Projekte vor Herausforderungen, aber die Auslastung hat sich durch die Nachfrage nach Power-to-X sowie Carbon Capture und Storage (CCS) stabilisiert. Darüber hinaus gab es im zweiten Quartal eine Verbesserung auf dem Markt für Offshore-Windkraft, der weiterhin ein Schlüsselbereich bleibt. Rambolls Akquisition von K2 Management, einem weltweit tätigen Beratungsunternehmen, das auf Wind- und Solarenergie spezialisiert ist, verstärkt die Expertise von Ramboll bei in allen Phasen von Windenergieprojekten in allen Phasen.
Umwelt & Gesundheit erzielte ein organisches Wachstum im zweistelligen Bereich, zurückzuführen auf Projekte für weltweit tätige Rechenzentrumsbetreiber, die IT-Infrastrukturen mit minimalen Umwelt- und Sozialbelastungen realisieren.
Darüber hinaus verzeichnete Ramboll in Amerika ein organisches Wachstum im zweistelligen Bereich, das durch die Nachfrage nach klimaresilienten und kohlenstoffarmen Energielösungen sowie durch die verstärkte Konzentration auf die Einhaltung von Nachhaltigkeitsvorschriften angekurbelt wurde. Trotz eines schwierigen Marktes im Vereinigten Königreich (UK) trugen Projekte im Bereich erneuerbare und kohlenstoffarme Energie zum Wachstum bei, ebenso wie Projekte im Gesundheitssektor und im Bereich Biowissenschaften. Das Wachstum in Dänemark war leicht negativ und wurde durch verschobene Investitionen in mehreren Märkten beeinträchtigt. Dennoch spielt Ramboll weiterhin eine wichtige Rolle beim Ausbau der Stromnetzinfrastruktur zur Unterstützung der nationalen Ziele für erneuerbare Energien.
Die Prognose des Unternehmens für das Gesamtjahr wurde aktualisiert und die Erwartungen aufgrund der schwierigen Marktlage leicht gesenkt. Die erwartete organische Wachstumsrate liegt zwischen 3 und 5 % und die erwartete EBITA-Marge zwischen 5,5 % und 6,2 %.
Nachhaltigkeit ist ein integraler Bestandteil in der Unternehmensstrategie von Ramboll und fest in der Arbeit mit Kunden verankert. Ramboll arbeitet auch daran, seinen eigenen CO2-Fußabdruck zu reduzieren und hat einen weiteren wichtigen Schritt unternommen, um die Treibhausgasemissionen in seiner gesamten Wertschöpfungskette zu reduzieren.
Im Juni hat die Science Based Targets Initiative die Netto-Null-Ziele von Ramboll genehmigt und damit das Engagement des Unternehmens für den Klimaschutz bekräftigt. Ramboll gehört zu nur 16 Dienstleistungsunternehmen weltweit, die ein validiertes wissenschaftlich-fundiertes Netto-Null-Ziel bis 2040 haben, das ist 10 Jahre früher als die Frist für das globale Netto-Null-Ziel 2050.
„Als globales Unternehmen mit mehr als 18.000 Mitarbeitern stehen wir fest zu unserem Engagement für konkrete Klimamaßnahmen. Wir gehen mit gutem Beispiel voran, indem wir daran arbeiten, die gesamte Wertschöpfungskette von Ramboll zu dekarbonisieren, und wir ziehen uns selbst durch validierte wissenschaftsbasierte Ziele zur Verantwortung“, sagt Jens-Peter Saul.
- Nachhaltigkeit im gesamten Unternehmenskreislauf: In den USA hat ein weltweit tätiges Pharmaunternehmen Ramboll für ein mehrjähriges Programm zur Unterstützung der Nachhaltigkeitsaktivitäten des Unternehmens, der Dekarbonisierung und des Master Site Plannings ausgewählt. Ramboll wird den Kunden bei der Modernisierung der Brandschutz-, Produktions-, Energie-, Wasser- und Umweltsysteme an seinem weltweit größten Produktions- und Forschungsstandort unterstützen.
- Emissionsarme Mobilität: Ramboll wird einen 19 km langen Radschnellweg in Deutschland planen, der Nürnberg, Erlangen und Herzogenaurach verbindet. Das Projekt zielt darauf ab, die regionale Vernetzung durch Radverkehrsinfrastrukturen zu verbessern, um eine emissionsarme Mobilität zu ermöglichen.
- Förderung der Offshore-Windenergie im asiatisch-pazifischen Raum: Ramboll entwirft das Offshore-Umspannwerk für den Offshore-Windpark Shinan-Ui in Südkorea für den Kunden Hanwha Ocean. Der Windpark wird voraussichtlich mehr als das Dreifache der Windenergie erzeugen, die derzeit von allen Offshore-Windparks in Südkorea pro Jahr produziert wird.
- Nationale Wärmenetzzonen: Ramboll hat die britische Regierung bei der Einrichtung von „Wärmenetzzonen“ unterstützt, indem es eine nationale Zonierungsmethodik entwickelt und die Zonenentwicklung in drei Städten getestet hat. Im Rahmen des Programms werden diese Methoden nun auf 19 Standorte im Vereinigten Königreich ausgeweitet, um die Entwicklung von Wärmenetzprojekten zu beschleunigen.
- Nutzung von Wissenschaft auf Weltniveau: Ramboll und Henning Larsen entwerfen das B777 Circular Timber Campus Building für das CERN, das weltweit führende wissenschaftliche Forschungszentrum für Hochenergiephysik, in Frankreich. Das Gebäude wird Büros, Labore und Arbeitsräume enthalten, ein Fokus liegt dabei auf der Reduzierung des verkörperten und betrieblichen Kohlenstoffs sowie wiederverwertbaren und recycelten Baumaterialien.
Wichtige Zahlen und Finanzkennzahlen | H1 2024 | H1 2024 | H1 2023 |
Gewinn- und Verlustrechnung, Mio. DKK | EUR m | ||
Umsatzerlöse | 1,171.6 | 8,740.5 | 8,412.7 |
Netto-Projekterträge (NPR) | 989.8 | 7,383.8 | 7,079.4 |
Operatives Ergebnis vor Abschreibungen (EBITDA) | 66.6 | 496.5 | 543.8 |
Operatives Ergebnis vor Goodwill-Abschreibungen, Marken- und Kundenverträge (EBITA) | 51.3 | 382.5 | 441.6 |
Operativer Gewinn (EBIT) | 26.7 | 199.0 | 266.4 |
Gewinn vor Steuer | 24.7 | 184.3 | 252.7 |
Periodengewinn | 14.2 | 105.8 | 156.2 |
Bilanz | |||
Gesamtvermögen | 1,298.5 | 9,687.0 | 9,917.1 |
Eigenkapital, gesamt | 469.7 | 3,504.3 | 3,155.4 |
Verzinslichte Nettozahlungsmittel/(-schulden) | 27.7 | 206.7 | (33.5) |
Cashflow, Mio. DKK | |||
Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit | 9.5 | 70.5 | (264.4) |
Cashflow aus Investitionen | (36.9) | (275.5) | (179.4) |
- Investitionen in Sachanlagen, netto | (12.4) | (92.9) | (121.1) |
- Akquisitionen von Unternehmen | (20.7) | (154.1) | (37.9) |
Cashflow aus Finanzierungen | 4.0 | 30.1 | 399.8 |
Netto-Jahres-Cashflow | (23.4) | (174.9) | (44.0) |
Mitarbeitende | |||
Anzahl der Mitarbeitenden zum Ende des Berichtszeitraums | 18,029 | 18,278 | |
Anzahl der Vollzeitmitarbeiteräquivalente (FTEE) | 17,146 | 16,862 | |
Finanzkennzahlen in % | |||
Umsatzwachstum | 3.9 | 7.1 | |
Organisches Wachstum | 2.6 | 9.2 | |
Organisches Wachstum, Netto-Projektumsatz (NPR) | 3.1 | 10.3 | |
EBITDA-Marge | 5.7 | 6.5 | |
EBITA-Marge | 4.4 | 5.2 | |
EBIT-Marge | 2.3 | 3.2 | |
Return on invested capital (ROIC) | 13.5 | 15.5 | |
Rolling 12 months cash conversion rate | 113.4 | 54.0 | |
Eigenkapitalquote | 36.2 | 31.8 | |
Wichtige Zahlen, Nachhaltigkeit | |||
Geschlechterdiversität, Frauen in% | 37.6 | 37.4 | |
Gesamtrate der meldepflichtigen Ereignisse (TRIR) | 1.87 | 1.28 |
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Jens-Peter Saul
Group CEO
Jacob Bak Skovhus
Senior Group Director, Acting Group CFO