Anika Ohlsen

27. November 2024

Ram­boll Um­fra­ge: Deut­sche Un­ter­neh­men wür­den für emis­si­ons­ar­me Ma­te­ria­li­en tie­fer in die Ta­sche grei­fen

Ram­boll prä­sen­tiert an­läss­lich des Deut­schen Nach­hal­tig­keits­prei­ses die Er­geb­nis­se ei­ner ge­mein­sa­men welt­wei­ten Um­fra­ge mit der NGO Cli­ma­te Group. Dem­nach ist fast die Hälf­te der welt­weit be­frag­ten Un­ter­neh­men be­reit, einen Preis­auf­schlag für emis­si­ons­ar­men Stahl und Be­ton zu zah­len. Für die Stu­die wur­den 250 Un­ter­neh­men aus 42 Län­dern und 21 Bran­chen be­fra­gt. 52 % der deut­schen Un­ter­neh­men wür­den einen Preis­auf­schlag von bis zu 49 % für emis­si­ons­ar­men Stahl und Be­ton ak­zep­tie­ren, was das star­ke und wach­sen­de In­ter­es­se an nach­hal­ti­gen Ma­te­ria­li­en zei­gt.

Steel Rolls

Ein Großteil der befragten Unternehmen in Deutschland stammt aus der Baubranche, der Energiewirtschaft oder dem produzierenden Gewerbe. Sie gaben an, dass es Teil ihrer Strategie sei, ihr Unternehmen als führend im Bereich Nachhaltigkeit zu positionieren.

Die Preise von emissionsarmem Stahl und Beton liegen aktuell noch deutlich über den Preisen der auf herkömmliche Weise hergestellten Materialien. Die Bereitschaft, für emissionsarmen Stahl höhere Preise zu zahlen, ist laut der Umfrage deutlich höher als für emissionsarmen Beton. Während für den Stahl 49% der Unternehmen mehr zahlen würden, sind es für Beton nur 29%. Da Beton vor allem in der Baubranche verwendet wird, könnte die aktuell angespannte Situation in der Baubranche ein möglicher Erklärungsgrund für diese Diskrepanz sein.

Gesetzgebung und Preisgestaltung sind zentrale Elemente

Die Rahmenbedingungen für die Verwendung und den Kauf der Materialien spielen eine große Rolle. 76% der deutschen Unternehmen geben an, dass eine substanzielle CO2-Bepreisung wichtig wäre für den breiteren Einsatz von emissionsarmen Materialien. Dicht gefolgt von Steuererleichterungen und Subventionen, die von 67% der deutschen Unternehmen als wichtige Steuerungsmechanismen angegeben werden. Im internationalen Vergleich wurden Steuererleichterungen von 69% der Unternehmen als wichtigstes Kriterium, noch vor der CO2-Bepreisung (von 50% angegeben) genannt.

Als größtes Hindernis emissionsfreien Stahl und Beton zu verwenden nennen 95% der Unternehmen den Preis. Mit einer Bepreisung von CO2 und staatlichen Anreizen wie Steuererleichterungen könnte die preisliche Diskrepanz zwischen herkömmlichen und emissionsarmen Stahl und Beton verringert werden. So könnten Unternehmen mit der Nutzung der klimafreundlicheren Materialien konkurrenzfähig bleiben und einen entscheidenden Schritt in Richtung CO2-Neutralität gehen.

„Die Lasten der Dekarbonisierung können nicht von den Materialherstellern allein gestemmt werden. Unsere Umfrageergebnisse zeigen: Eine Mehrheit der befragten deutschen Unternehmen ist bereit, Preisaufschläge für emissionsarme Materialien zu zahlen. Allerdings nur, wenn die Rahmenbedingungen stimmen und somit der Einsatz dieser nachhaltigen Baustoffe gegenüber nicht-nachhaltigen Alternativen für sie auch wirtschaftlich attraktiv wird. Inwieweit diese Preisaufschläge für die Materialhersteller reichen werden, um die höheren Kosten einer emissionsarmen Herstellung zu decken, ist eine andere Frage.“

Dr. Andreas Florissen
Senior Director Ramboll Management Consulting, Energy & Industry

Die Ergebnisse der Umfrage unterstreichen, dass der Wandel hin zu emissionsarmen Materialien in Deutschland nicht nur möglich, sondern bereits im Gange ist. Unternehmen erkennen zunehmend die Bedeutung nachhaltiger Baustoffe für die Erreichung von Klimazielen und die Positionierung als Vorreiter im Bereich Nachhaltigkeit. Eine ausführliche Vorstellung und Einordnung der Ergebnisse können Sie am 28. November 2024 beim Deutschen Nachhaltigkeitspreis in Düsseldorf erleben.

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  • Anika Ohlsen

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  • Andreas Florissen

    Industry & Manufacturing Global Industry Lead

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