5. Dezember 2022
UN-Konferenz in Montreal zu Artenvielfalt: Unternehmen brauchen messbare Ziele für ihre Nachhaltigkeitsagenda
Vom 7. bis 19. Dezember 2022 kommen in Montreal, Kanada, Regierungen aus aller Welt mit einer klaren Mission zusammen. Es soll sich auf wirksame Ziele geeinigt werden, um dem fortschreitenden Verlust der Biodiversität Einhalt zu gebieten.
Laut World Economic Forum ist der Verlust der Biodiversität eine der fünf größten Bedrohungen für die Menschheit in den kommenden Jahren. Sauberes Trinkwasser, Nahrungsmittel oder Baustoffe sind Ökosystemleistungen, die direkt von einer intakten Umwelt abhängig sind. Zudem ist die Natur unser größter Verbündete für die Erreichung der Klimaziele und die Begrenzung der globalen Erwärmung auf 1,5 Grad. Darum ist die Verabschiedung eines ehrgeizigen globalen Rahmens für die biologische Vielfalt, der sich mit den Hauptursachen des Naturverlustes befasst, unbedingt notwendig. Nur so können wir unsere eigene Gesundheit und unser Wohlergehen sowie das unseres Planeten erhalten.
Rambolls Expert:innen beschäftigen sich schon seit Jahren mit der Beratung von Unternehmen, die sich das Ziel gesetzt haben, die Auswirkungen ihres wirtschaftlichen Handelns auf die Artenvielfalt zu minimieren und Biodiversität durch geeignete Maßnahmen zu fördern. Definition von klaren und messbaren Zielen zur Orientierung Das Dilemma ist, dass es derzeit noch zu wenig datengetriebene, konkrete Ziele auf dem Gebiet gibt, an denen sich Unternehmen orientieren können. Zudem zielen aktuelle Maßnahmen oft lediglich darauf ab, keine negativen Auswirkungen auf Umwelt und Artenvielfalt zu haben. „Doch das ist nicht genug - die Bilanz des wirtschaftlichen Handelns muss positiv sein und die Biodiversität fördern“, stellt Dr Benedikt Fischer, Principal im Bereich Umwelt und Gesundheit, fest.
Er ergänzt: „Der Wille ist da – in unserer täglichen Arbeit erleben wir immer wieder die Ratlosigkeit der Unternehmen, welche Maßstäbe sie denn nun ansetzen sollen und ab wann eine solche Maßnahme dann als ,positiv‘ eingestuft wird. Die COP15 muss hier klare und messbare Ziele definieren“.
Das bestätigt auch eine kürzlich durchgeführte Umfrage der CDP, einem globalen Institut für transparente Berichterstattung im Unternehmensumfeld. Laut dieser haben sich über 30 % der befragten Unternehmen bereiterklärt, Initiativen zu Biodiversität umzusetzen, 25 % planen dies in den kommenden zwei Jahren.
Eine Verpflichtung aller Unternehmen, die ökologischen Auswirkungen ihres wirtschaftlichen Handelns zu bewerten und Aktionspläne zu entwickeln, um unsere Ökosysteme zu fördern ist notwendig. Die in der COP15 beschlossenen Ziele müssen ein ambitionierter Maßstab sein, der nach der Umsetzung in nationales Recht privaten und öffentlichen Unternehmen eine Orientierung bietet, welche konkreten Kennzahlen erreicht werden müssen, um den Verlust der Artenvielfalt umzukehren. Als viertgrößte Wirtschaftsnation der Welt steht Deutschland in der Verantwortung, eine Vorreiterrolle einzunehmen und das Thema Biodiversität auf Ihre Innovationsagenda zu bringen.